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Politik: „Das imperiale Bündnis rollt weiter“ Klars Grußbotschaft

im Wortlaut

Berlin - Der ehemalige PDS-Bundestagsabgeordnete Heinrich Fink, evangelischer Theologe, Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und wegen Stasi-Vorwürfen entlassener Rektor der Humboldt-Universität, verlas am 13. Januar auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin die Grußbotschaft des ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar. Wir dokumentieren Finks Rede in Auszügen, Klars Botschaft komplett:

„Christian Klar ist seit fast 25 Jahren im Gefängnis. (…) 29 ehemalige KZ-Häftlinge und Widerstandskämpfer haben an den Bundespräsidenten eine Botschaft gerichtet, um die Freilassung von Christian Klar zu erreichen. (…)

Viele von Ihnen haben den Film „Zur Person“ über Christian Klar von Günter Gaus gesehen. Er hat Christian eine gute Öffentlichkeit gebracht. (…) Die Selbstauflösung der RAF liegt lange zurück und die entsprechende Erklärung von Christian, dass es für ihn ein Zurück in einen bewaffneten Kampf nicht mehr gibt, ist auch bekannt. Ein Schutzbedürfnis der Bürger ist gegenstandlos. Es gibt keinen Grund mehr, Christian weiter im Gefängnis zu halten.

Vielleicht könnte dies alles für diese Konferenz eine Anregung sein, um eine Begnadigung und die Freilassung Christians zu bitten. (…) Er grüßt euch alle mit einer kurzem Botschaft:

,Liebe Freunde, das Thema der diesjährigen Rosa-Luxemburg-Konferenz „Das geht anders“ bedeutet, so verstehe ich, vor allem die Würdigung der Inspiration, die seit einiger Zeit von verschiedenen Ländern Lateinamerikas ausgeht. Dort wird nach zwei Jahrzehnten sozial vernichtender Rezepte der internationalen Besitzerklasse – endlich den Rechten der Massen wieder Geltung gegeben und darüber hinaus an einer Perspektive gearbeitet.

Aber wie sieht das in Europa aus? Von hier aus rollt weiter dieses imperiale Bündnis, das sich ermächtigt, jedes Land der Erde, das sich seiner Zurichtung für die aktuelle Neuverteilung der Profite widersetzt, aus dem Himmel herab zu züchtigen und seine ganze gesellschaftliche Daseinsform in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Die propagandistische Vorarbeit leisten dabei Regierungen und große professionelle PR-Agenturen, die Ideologien verbreiten, mit denen alles verherrlicht wird, was den Menschen darauf reduziert, benutzt zu werden.

Trotzdem gilt hier ebenso: „Das geht anders.“ Wo sollte sonst die Kraft zu kämpfen herkommen?

Die spezielle Sache dürfte sein, dass die in Europa ökonomisch gerade abstürzenden großen Gesellschaftsbereiche den chauvinistischen Rettern entrissen werden. Sonst wird es nicht möglich sein, die Niederlage der Pläne des Kapitals zu vollenden und die Tür für eine andere Zukunft aufzumachen. Es muss immer wieder betont werden: Schließlich ist die Welt geschichtlich reif dafür, dass die zukünftig Neugeborenen in ein Leben treten können, das die volle Förderung aller ihrer menschlichen Potentiale bereithalten kann und die Gespenster der Entfremdung von des Menschen gesellschaftlicher Bestimmung vertrieben sind.‘“Tsp

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