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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht beim Staatsakt des Landes Rheinland-Pfalz zum Gedenken der Opfer der Flutkatastrophe in der Ring-Arena am Nürburgring.

© dpa/Thomas Frey

Steinmeier spricht bei Staatsakt für Flutopfer: „Auf Ihrem Weg zurück ins Leben lässt Ihr Land Sie nicht allein“

In Rheinland-Pfalz kamen 133 Menschen durch die Flut ums Leben. Steinmeier drückte den Betroffenenen seine Anteilnahme und sein Beileid aus.

Mit einem Staatsakt am Nürburgring hat Rheinland-Pfalz am Mittwoch der Opfer und Betroffenen der Flutkatastrophe von Mitte Juli gedacht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach den Betroffenen seine Anteilnahme und sein Beileid aus. „Wir, das ganze Land, trauern heute mit Ihnen“, sagte Steinmeier.

In der Stunde der Not stehe Deutschland zusammen. „Wir wissen, dass in Ihrem Leben nichts mehr ist, wie es war. Aber Sie sollen heute wissen: Auf Ihrem Weg zurück ins Leben lässt Ihr Land Sie nicht allein“, sagte Steinmeier.

Er habe Respekt davor, dass die Betroffenen trotz ihrer Verzweiflung nicht aufgegeben hätten. „Dass Sie trotzdem anpacken, nach vorn blicken, so unendlich schwer es auch oft fallen mag“, sagte Steinmeier. Die Bilder der Zerstörung, der Verzweiflung und des Leids hätten ihn und Menschen in ganz Deutschland erschüttert. „Und überall in Deutschland fühlen die Menschen mit Ihnen“, sagte der Bundespräsident.

„Niemand wird vergessen“

Steinmeier bedankte sich für die „überwältigende Hilfsbereitschaft“ der professionellen und freiwilligen Helfer. „Sie haben Leben gerettet, Sie haben geholfen, Sie haben Kleider, Decken, Essen, Getränke gebracht und verteilt“, sagte er und dankte zudem den vielen Menschen für ihre Spenden. Die finanziellen Hilfen von Bund und Ländern müssten „so schnell wie möglich“ zu den Betroffenen kommen.

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Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat den Opfern der Flutkatastrophe weiter Solidarität zugesagt. „Ich weiß, dass die größte Sorge vor Ort jetzt ist, vergessen zu werden, wenn sich die Kameras wieder auf andere Ereignisse richten“, sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch am Nürburgring. Den Betroffenen sage sie aber: „Niemand wird vergessen! Nicht die Verstorbenen, nicht diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben, nicht diejenigen, denen alles genommen wurde, nicht diejenigen, die tief verwundet sind. Die vielen Schicksale gehen mir nicht aus dem Kopf.“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer betreten den Saal.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer betreten den Saal.

© dpa/Thomas Frey

Die Betroffenen sollten wissen, dass sie nicht allein sind. „Ganz Rheinland-Pfalz nimmt Anteil an ihrem Leid. Und wir sind in der Trauer verbunden mit unserem Nachbarland Nordrhein-Westfalen, das ebenfalls viele Todesopfer zu beklagen hat. Mit uns trauert ganz Deutschland.“

Extreme Starkregenfälle hatten Mitte Juli verheerende Überschwemmungen an Flüssen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ausgelöst. Viele Gemeinden, insbesondere im Ahrtal, wurden verwüstet. In Rheinland-Pfalz kamen im Zusammenhang mit dem Hochwasser 133 Menschen ums Leben.

Acht weitere aufgefundene Tote waren nach Angaben der Landeseinsatzleitung schon vor der Flut gestorben. Drei weitere Menschen wurden zuletzt noch vermisst. Die Einsatzleitung zählte insgesamt 766 Verletzte. In Nordrhein-Westfalen gab es 48 Tote. (AFP)

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