zum Hauptinhalt
Die Sozialdemokraten liegen mit ihrem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz bei der bei der Bundestagswahl knapp vorn.

© AFP

Das sagen die Spitzenkandidatinnen: „Wir sollten noch vor Weihnachten ein Ergebnis erzielen“

Die Union hat so wenige Stimmen erhalten wie nie zuvor. Auch die Linke erleidet herbe Verlust. So reagieren die Kandidatinnen auf die Ergebnisse ihrer Parteien.

Bei der Bundestagswahl liegen die Sozialdemokraten knapp vor der Union. Somit könnte es nach sechzehn Jahren in denen die Union die Kanzlerin stellte, zu einem Machtwechsel kommen. Mit dem Wahlergebnis seiner Partei zeigt sich der Kanzlerkandidat der SPD Olaf Scholz äußerst zufrieden.

„Dass wir jetzt die ersten Hochrechnungen haben, die zeigen, die SPD kriegt viel Unterstützung von den Bürgerinnen und Bürgern, das ist ein Auftrag, dafür zu sorgen, dass all das, was in dieser Wahl besprochen wurde und was wir vorgeschlagen haben, auch umgesetzt wird, und wir uns politisch dafür stark machen.“

In der sogenannten Elefantenrunde der Spitzenkandidaten spricht Scholz von einem sehr eindeutigem Votum. Ein paar Parteien hätten Zuwächse erzielt und andere keine: „Auch das ist eine Botschaft.“

Scholz will bei der Regierungsbildung auf das Tempo drücken. Das müsse „möglichst schnell“ geschehen, sagt er. Er plädiere für eine „gute pragmatische Regierung für Deutschland“.

„Ich finde, ein genaues Datum zu nennen, wäre absurd, aber es muss schon so sein, dass ich, dass wir alles dafür tun, dass wir vor Weihnachten fertig sind, ein bisschen vorher wär auch noch gut“, sagte Scholz. „Und das geht auch, wenn man konstruktiv miteinander spricht.“ Es gehe ja auch darum, politische Führung zu zeigen.

Zunächst gelte es aber, die endgültige Auszählung aller Stimmen abzuwarten. Bei den Koalitionsverhandlungen sollte es den Ansatzpunkt geben, dass „sich jeder und das ganze Land in einer Regierung wiederfinden kann“.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Die Union hat mit ihrem Kanzlerkandidaten Armin Laschet das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Dennoch beansprucht auch Laschet das Kanzleramt weiterhin für sich.

„Wir werden alles daran setzen, eine Bundesregierung unter Führung der Union zu bilden“, sagt er und wählt erneut das Wort „Zukunftskoalition“.

Damit deute er ein Bündnis mit FDP und Grünen an. Das Wahlergebnis stelle aber eine große Herausforderung dar. „Deshalb bedarf es jetzt einer großen Kraftanstrengung aller Demokratinnen und Demokraten“, sagt er. „Wir müssen Deutschland zusammenhalten.“

Eine neue Bundesregierung muss seiner Ansicht nach unterschiedliche Richtungen versöhnen. „Es geht ja nicht darum, dass man arithmetisch irgendwie eine Mehrheit zusammenkriegt, sondern ich wünsche mir eine Regierung, wo auch jeder Partner vorkommt, wo auch jeder sichtbar ist, keine Regierung, wo allein der Kanzler mit seinen Punkten glänzen kann“, sagte Laschet nach der Bundestagswahl am Sonntagabend in der „Berliner Runde“ von ARD und ZDF.

Es müsse eine Koalition werden, „die man gerne macht. Das war in der großen Koalition am Ende nicht mehr so der Fall.“

Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock räumt ein, dass die Partei ihr Wahlziel verfehlt hat. Man habe als führende Kraft das Land gestalten wollen, sagt sie am Wahlabend. „Wir wollten mehr. Das haben wir nicht erreicht, auch aufgrund eigener Fehler zu Beginn des Wahlkampfs in der Kampagne - eigener Fehler von mir.“ Diesmal habe es nicht gereicht, doch die Partei habe einen Auftrag für die Zukunft.

Sehr Enttäuscht über ihr schwaches Wahlergebnis sind auch die Linken. Linken-Spitzenkandidat Dietmar Bartsch räumt ein, dass in den vergangenen Jahren Fehler gemacht worden seien. „Ein weiter so kann es nicht geben.“ Der Parteichef der FDP, Christian Lindner, will mit allen demokratischen Parteien nach der Bundestagswahl verhandeln. Bei einer Jamaika-Koalition gebe es allerdings die „größte inhaltlichen Übereinstimmungen“, sagt Lindner im ZDF.

Auf die Frage, ob er die Koalitionsverhandlungen wie vor vier Jahren nochmals platzen lassen würde, antwortet er, dass der Satz von damals noch immer gilt. Aber: „Wenn Gutes bewirkt werden kann, darf man die Regierung des Landes nicht anderen überlassen.“ (tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false