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Politik: Das ZDF-Politbarometer: Die FDP bei 8 statt 18

Für das Politbarometer hat die Forschungsgruppe Wahlen vom 14. bis 17.

Für das Politbarometer hat die Forschungsgruppe Wahlen vom 14. bis 17.5. gut 1900 Wahlberechtigte befragt.

In der politischen Stimmung sind im Vergleich zum April stärkere Veränderungen aufgetreten: Die Grünen müssen im Mai leichte Verluste hinnehmen (minus 1 auf 6 Prozentpunkte), noch deutlicher verliert die CDU/CSU im Vergleich zum Vormonat (minus 3 auf 36). Die Zustimmung zur SPD ist mit 42 Prozent gleich geblieben, nur die FDP gewinnt spürbar hinzu (plus 4 auf 10), die PDS bleibt unverändert bei 3 Prozent. Da mit Umfragen aber immer nur Stimmungen zum Zeitpunkt der Befragung gemessen werden, sind Schlussfolgerungen auf ein Ergebnis an einem weit entfernten Wahltag nicht zulässig. Auf Grund langfristiger Erkenntnisse über das Wahlverhalten ergibt daher die Projektion ("Wenn am Sonntag tatsächlich Wahl wäre ..."), dass die Liberalen derzeit mit 8 Prozent rechnen könnten und die Grünen um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen müssen. Rot-Grün hätte keine Mehrheit, wohl aber ein sozialliberales Bündnis (siehe Grafik).

Grafik: Die Sonntagsfrage Die Arbeit der Bundesregierung wird im Mai so schlecht bewertet wie in keinem Monat des Jahres zuvor, aber dennoch besser als die Oppositionsleistung der Union, die allerdings trotz des Abrutschens in der Wahlumfrage von den Befragten leicht besser eingstuft wird als im April. Die FDP kommt mittlerweile auf die beste Bewertung in diesem Jahr und liegt auch hier vor den Grünen. Die Unzufriedenheit mit der Oppositionsarbeit der PDS ist im Vergleich zum April etwas geringer geworden.

Auch im Mai bleibt die Frage nach dem Kanzlerkandidaten der CDU/CSU offen, allerdings ist der Vorsprung des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber größer geworden. Nach 32 Prozent im April sprechen sich nun 37 Prozent für den CSU-Chef aus. CDU-Chefin Angela Merkel fiel um einen Punkt auf 23 Prozent zurück. 38 Prozent aller Befragten können oder wollen sich auf keinen der beiden festlegen. In der Anhängerschaft der CDU/CSU ist die Frage dagegen entschieden: Bei ihnen liegt Stoiber mit 54 Prozent vor Merkel (22 Prozent).

Grafik: Beurteilung der Politiker In der Frage nach dem gewünschten Bundeskanzler liegt freilich Gerhard Schröder auch im Mai, unabhängig von der Entscheidung für Merkel oder Stoiber, vorne: Falls Merkel antritt, sprechen sich jetzt 58 Prozent der Befragten für Schröder aus, 30 Prozent befürworten Merkel. Unter der Prämisse, dass Stoiber antritt, sprechen sich im Mai 52 Prozent der Befragten für Schröder aus, 38 Prozent plädieren für Stoiber. Der konnte im Vergleich zu den Vormonaten den Vorsprung Schröders verkürzen.

59 Prozent der Befragten sind der Meinung, die FDP sollte vor der Wahl eine Koalitionsaussage machen; selbst unter den Anhängern der FDP pflichten 57 Prozent dem bei. Die Mehrheit der Befragten (47 Prozent) glaubt eher, dass die FDP eine Koalition mit der Union bilden möchte. 28 Prozent glauben, die FDP würde am liebsten mit der SPD die Regierung stellen. Bei den FDP-Anhängern sind 45 Prozent der Meinung, dass die FDP eine Koalition mit der Union bevorzugen würde, 32 Prozent denken, dass die FDP am liebsten mit der SPD regieren würde.

Die allgemeine wirtschaftliche Lage in Deutschland wird im Mai deutlich schlechter beurteilt als im April. Jetzt werten nur noch 22 Prozent die wirtschaftliche Situation als gut, im Februar waren es 35, im März 26 und im April 30 Prozent. 18 Prozent halten die Lage für schlecht, nach 13 Prozent im April.

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