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Ein Lehrer wird in Grevesmühlen geimpft.

© Jens Büttner/dpa

Daten von mehr als 17 Millionen Geimpften: Astrazeneca sieht kein erhöhtes Risiko für schwere Nebenwirkungen

Eine Datenanalyse zeigt keine Belege für ein höheres Risiko für Lungenembolien und andere schwere Nebenwirkungen. Die Niederlande stoppen Astrazeneca-Impfungen trotzdem.

Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca hat nach einer Analyse von Impfdaten erneut Sorgen über die Sicherheit seines Corona-Impfstoffes zurückgewiesen. Eine sorgfältige Analyse der Sicherheitsdaten von mehr als 17 Millionen Geimpften in der EU und Großbritannien habe keine Belege für ein höheres Risiko für Lungenembolien, tiefen Venenthrombosen und Thrombozytopenie geliefert, wie der Konzern am Sonntag in London mitteilte. Damit bezieht sich das Unternehmen nun auf noch mehr Datensätze.

Am Freitag hatte Astrazeneca sich bereits ebenso geäußert und dabei auf 10 Millionen Datensätze verwiesen. Der Grund: Dänemark und andere Länder hatten Impfungen mit dem Stoff ausgesetzt. Als Grund wurden Berichte über einen Todesfall und schwere Erkrankungen durch Blutgerinnsel nach der Impfung genannt. Dabei war aber auch betont worden, dass man ein Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und den Blutgerinnseln noch nicht feststellen könne.

Auch die Europäische Arzneimittel-Agentur hatte erklärt, es gebe keinen Hinweis darauf, dass die Ereignisse durch die Impfung verursacht worden seien. Dieser Ansicht ist auch die Weltgesundheitsorganisation.

Trotzdem haben nun nach anderen Ländern auch die Niederlande Impfungen mit dem Impfstoff für zwei Wochen ausgesetzt. Dies geschehe auf der Grundlage „neuer Informationen“, teilte Gesundheitsminister Hugo de Jonge am späten Sonntagabend mit. Dabei bezog er sich auf die Fälle möglicher Nebenwirkungen in Dänemark und Norwegen.

Nach Angaben des Ministeriums wurden in den Niederlanden bisher keine Fälle von schweren Nebenwirkungen bekannt. „Wir müssen immer auf Nummer sicher gehen“, sagte der Minister. „Daher ist es klug, nun auf die Pausetaste zu drücken.“

Am Sonntag hatte sich die Impfkommission in Irland für ein Aussetzen der Impfungen mit dem Präparat ausgesprochen, bis Berichte aus Norwegen über vier Fälle schwerer Blutgerinnsel nach Verabreichung des Mittels geprüft seien.

Die EMA erklärte allerdings, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe und dass der Nutzen der Verabreichung des Astrazeneca-Mittels größer sei als die Risiken. (dpa, AFP)

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