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David Cameron und seine Frau Samantha sagen Good Bye.

© REUTERS

David Cameron und der Brexit: Let´s make Britain smaller again

David Cameron geht, und bleibt doch im Unterhaus. Theresa May verspricht einen anderen Grad an Glaubwürdigkeit. Ein Kommentar.

Und nun kann er sich dem hingeben, was seinesgleichen über Jahrhunderte zu tun pflegte: dem Nichtstun. Besser wäre es, nach dem, was David Cameron getan hat. Um Geld muss er sich ja nicht sorgen. Er ist reich - seine Frau Samantha ist steinreich. Es heißt, sie wollten jetzt aus dem Kreis ihrer Familie ein Tausende Hektar großes Anwesen in Aberdeenshire für Millionen Pfund erwerben. Wohl dem, der's kann.

"Sam Cam" kann außerdem jetzt endlich in Mode machen; allerdings auch ein Schrecknis, wenn man ihre in den vergangenen Tagen betrachtet. Aber noch einmal zu David Cameron, dem Snob, der auszog, Großbritannien kleiner zu machen. Möge ein Hang zur Bequemlichkeit verhindern, dass er ein wahrnehmbarer Parlamentarier sein wird. Denn im Unterhaus will Cameron bleiben. Und das kann durchaus als Drohung aufgefasst werden. Politik - ehrliche, dem Menschen zugewandte, mitfühlend konservative - ist aber harte Arbeit, sollte nicht das Ergebnis von Wetten oder Spleens oder elitärem Gewese in irgendwelchen (Männer-)Clubs sein.

Zumindest da verspricht Theresa May einen anderen Grad an Glaubwürdigkeit. In seinen Club kann Cameron jetzt zurückkehren, kann Witze erzählen, sich auf die Schenkel schlagen, naive Liedlein vor sich hinsummen, seinen ererbten, anstrengungslosen Wohlstand genießen, während die von ihm zurückgelassenen Briten noch darüber klagen werden, dass sie der Brexit Tausende Pfund jährlich und viel, viel Mühe zusätzlich kosten wird, das auszugleichen.

Vielleicht kostet der Brexit sogar auch das Vereinigte Königreich. Schottland will doch in der EU bleiben. God save the Queen - of England, einer halben Insel im Meer der Globalisierung, die aufpassen muss, nicht in Bedeutungslosigkeit zu versinken.

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