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ZU alte für eine zweite Amtszeit? Bundespräsident Joachim Gauck.

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Update

Debatte über zweite Amtszeit von Bundespräsident Gauck: SPD-Politiker Kahrs: "Mit 77 ist auch mal gut"

Eine zweite Amtszeit für Bundespräsident Gauck? Manche verneinen das unter Hinweis auf dessen Alter. Der Grüne Kretschmann hält das für nicht entscheidend. Unionsfraktionschef Kauder würde sich über eine zweite Amtszeit Gaucks "sehr freuen".

In der Debatte über eine zweite Amtszeit von Bundespräsident Joachim Gauck darf aus Sicht von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) das Alter keine Rolle spielen. „Der Papst ist bald 80 und muss eine Milliarde Katholiken zusammenhalten. Mit 72 wurde (Konrad) Adenauer Bundeskanzler“, sagte Kretschmann. Der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, hatte über Gauck gesagt: „Er kann es und ist ein feiner Kerl. Am Tag seiner Wiederwahl wäre er aber 77 Jahre alt, und mit 77 ist auch mal gut.“ Kretschmann kritisierte: „Das sind keine hilfreiche Debatten. Ob der Bundespräsident sich zu alt fühlt für eine neue Legislaturperiode, das soll er bitte selbst entscheiden. Es kommt doch drauf an, ob einer den Willen hat, so ein Amt auszufüllen.“

Der Bundespräsident wird am 12. Februar 2017 von der Bundesversammlung gewählt. Gauck selbst hat noch nicht erklärt, ob er noch einmal antreten will. Politiker von Union, SPD und Grünen hatten mehrfach ihre Unterstützung signalisiert. Nach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach sich auch Fraktionschef Volker Kauder für eine zweite Amtszeit Gaucks aus. Dem Tagesspiegel sagte der CDU-Politiker: „Wir haben einen hervorragenden Bundespräsidenten." Er würde sich "freuen, wenn er sich für eine zweite Amtszeit entscheidet“, fügte Kauder an.

Dagegen sagte Linke-Chef Bernd Riexinger der „Mitteldeutschen Zeitung“, seine Partei wäre nicht bereit, Gauck für eine zweite Amtszeit mitzuwählen. „Dafür hat er zu viel Nähe zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr, die wir grundsätzlich ablehnen.“ Zudem habe Gauck in der Flüchtlingskrise sehr unterschiedliche Signale gesendet. „Das heißt, auf den Feldern, auf denen ein Bundespräsident wichtig ist, hat er Dinge gemacht, die wir nicht für richtig halten“, sagte Riexinger. (dpa)

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