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Auch Peter Gauweiler (CSU) kritisierte den Vorschlag zur Deutschpflicht.

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Debatte um deutsche Sprache: CSU rudert beim Vorschlag zur Deutschpflicht zurück

Die CSU hat ihren Leitantrag im Punkt Deutschlernen für Migranten nach heftiger Kritik nochmal geändert und die Formulierung abgeschwächt. Kritik gab es von allen Seiten.

Nach der heftigen Kritik an ihrem Leitantrag zum Deutschlernen für Migranten hat der CSU-Vorstand die umstrittene Passage geändert und damit abgemildert. In dem am Montag beschlossenen neuen Leitantrag heißt es nun, dass Migranten zum Deutschsprechen im Alltag motiviert werden sollen. In der vorherigen Variante hieß es, sie sollten "angehalten" werden, auch zu Hause deutsch zu sprechen.

Der ursprüngliche Antragstext hatte für scharfe Kritik in der Politik und viel Spott im Internet gesorgt. Der CSU wurde vorgehalten, als "Sprachpolizei" die Menschen zu Hause beim Sprechen überwachen zu wollen. In dem nun geänderten Text heißt es wörtlich unter der Überschrift "Integration durch Sprache", "wer dauerhaft hier leben will, soll motiviert werden, im täglichen Leben deutsch zu sprechen". In der umstrittenen vorherigen Variante hieß es, "wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen".

Auch SPD-Chef Sigmar Gabriel hat es manchmal in den eigenen Reihen mit schrägen Vorschlägen zutun. Doch auf die CSU-Idee, Zuwanderer sollten in der eigenen Familie nur noch Deutsch sprechen, würde kein Sozialdemokrat kommen, glaubt der Vizekanzler: „Ich bin sicher, dass wir dieses Maß an politischer Verwirrtheit in der SPD nie erreichen werden“, sagte Gabriel am Montag in Berlin.

Auch CSU-Politiker hatten eine Überarbeitung gefordert. „Es muss jeder zu Hause sprechen können, wie er möchte“, sagte CSU-Vize Peter Gauweiler am Montag vor der CSU-Vorstandssitzung in München. CSU-Generalsekretär Andi Scheuer twitterte: "Wer dauerhaft hier leben will, soll motiviert werden deutsch zu sprechen." Eine Deutschpflicht gäbe es nicht. Im Netz gibt es jede Menge Spott und Kritik. Auf Twitter sammelt sich das unter dem Hashtag #YallaCSU (dpa/Tsp)

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