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Politik: Demo gegen Castor friedlich

Tausende protestieren in Gorleben gegen Atomtransporte

Gorleben. Gegen den für nächste Woche angekündigten Transport von zwölf Castorbehältern mit Atommüll haben am Sonnabend in Gorleben tausende Atomgegner demonstriert. Dem Protestzug schlossen sich Dutzende Landwirte mit Traktoren an. Die Kundgebung verlief nach Angaben der Polizei ohne Zwischenfälle. Die Atomgegner wollten mit ihrer Aktion auch auf die ungelöste Entsorgung des Atommülls aufmerksam machen. Jeder weitere Castortransport zementiere den Endlagerstandort Gorleben, sagte Francis Althoff von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

Der Salzstock Gorleben wird seit Ende der siebziger Jahre auf seine Tauglichkeit als Atommüllendlager untersucht. 1999 ließ die Bundesregierung die Erkundungsarbeiten unterbrechen. Ein Expertengremium wurde beauftragt, die Endlagersuche neu zu planen.

Die Kundgebung in Gorleben war vom Republikanischen Anwaltsverein angemeldet worden. Dessen Sprecher Martin Lemke sagte, im Wendland werde die Demonstrations- und Meinungsfreiheit missachtet. Der Anwalt kritisierte insbesondere die Einschränkung des Versammlungsrechts durch die Behörden. Seit dem Wochenende sind Demonstrationen entlang der Castor-Transportstrecke verboten. Sprecher der Atomgegner kündigten weitere Protestaktionen für die kommenden Tage an. Für Montag ist ein „politischer Karnevalsumzug“ geplant.

Der niedersächsische Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) warnte die Atomgegner vor Gewalt. Am Donnerstagabend hatten Demonstranten in mehreren Dörfern bei Gorleben Straßen mit Baumstämmen und Felsbrocken versperrt und an einer Stelle die Fahrbahn unterhöhlt. Der Zug mit zwölf Castorbehältern soll am Montagabend in Valognes nahe der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague starten. Mit seiner Ankunft wird für Mittwoch oder Donnerstag gerechnet.

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