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Demonstranten attackieren die Polizei in Barcelona.

© Albert Gea/Reuters

Demos für Katalanen Pablo Hasél: Dritte Krawallnacht in Spanien wegen Haftstrafe gegen Rapper

Der katalanische Rapper Pablo Hasél muss ins Gefängnis, weil er unter anderem die Königsfamilie beleidigt haben soll. Bei Protesten gab es bereits Verletzte.

Die dritte Nacht in Folge hat es in mehreren spanischen Städten am Donnerstagabend gewalttätige Proteste gegen die Inhaftierung des Rappers Pablo Hasél gegeben. Der 32-jährige Katalane, der mit bürgerlichem Namen Pablo Rivadulla Duró heißt, war am Dienstag festgenommen worden, nachdem er sich geweigert hatte, eine neunmonatige Haftstrafe anzutreten.

Er war wegen des Vorwurfs verurteilt worden, in seinen Songtexten und in Tweets Gewalt gegen Polizisten und Politiker verherrlicht und die Monarchie beleidigt zu haben.

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Wegen der Proteste in Katalonien kam es in der linken Regierung in Madrid zu Streit, weil der kleinere linksalternative Koalitionspartner Unidas Podemos (UP) die Gewalt nicht verurteilt hatte. Vize-Regierungschefin Carmen Calvo von den Sozialisten warf UP vor, die Gewalt noch anzustacheln.

UP-Sprecher Pablo Echenique hatte auf Twitter gepostet: „All meine Unterstützung für die jungen Antifaschisten, die auf den Straßen Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit fordern.“ Die Regierung will die Gesetze möglichst bald ändern, damit es für Fälle wie Hasél keine Haftstrafen mehr gibt.

Eine Spezialeinheit der Polizei von Katalonien verhaftet den Rapper Pablo Hasel.
Eine Spezialeinheit der Polizei von Katalonien verhaftet den Rapper Pablo Hasel.

© Europa Press/dpa

In Barcelona schoben Demonstranten am späten Donnerstagabend wieder Müllcontainer zu Barrikaden zusammen und setzten sie in Brand, wie die Zeitung „La Vanguardia“ berichtete. Auch seien Geschäfte beschädigt und Scheiben der Zeitung „El Periódico“ zerstört worden. Die Polizei wurde mit Steinen und Flaschen beworfen, wie auf Live-Bildern zu sehen war.

Auch aus Valencia, Tarragona, Sabadell, Girona, Lleida und Vizcaya wurden Proteste gemeldet. Es gab mehrere Verletzte, darunter mindestens ein Polizist, der von einem Stein am Kopf getroffen worden sei. In Barcelona wurden sechs und in Valencia acht Menschen festgenommen. (dpa)

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