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Karadzic ohne Bart

© dpa

Den Haag: Karadzic ficht Rechtmäßigkeit des Prozesses an

Vor dem Gerichtshof in Den Haag hat der ehemalige Serbenführer Karadzic das Verfahren als unrechtmäßig hingestellt. Wieder verwies er auf eine angebliche Absprache mit einem US-Unterhändler, der ihm Schutz vor rechtlicher Verfolgung zugesichert haben soll.

Der als Kriegsverbrecher angeklagte frühere bosnische Serbenführer Radovan Karadzic hat die Rechtmäßigkeit des ihm bevorstehenden Prozesses wegen Völkermordes erneut angefochten. Am Mittwoch forderte er das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag auf, eine Übereinkunft mit dem ehemaligen US-Diplomaten Richard Holbrooke zu prüfen, in dem der frühere US-Unterhändler ihm Schutz vor Verfolgung durch das Tribunal zugesichert haben soll. In einem überarbeiteten Antrag an den Gerichtshof gab der ehemalige bosnische Serbenführer an, eine solche Übereinkunft mache seine Verfolgung durch das Tribunal unwirksam. Karadzic war in der vergangenen Woche an das Tribunal in Den Haag überstellt worden.
  
"Ich fechte die Rechtmäßigkeit des Verfahrens in seiner Gesamtheit an", heißt es in dem Dokument, das der Strafgerichtshof veröffentlichte. Um die Rechtmäßigkeit des Verfahrens sicher zu stellen, schlage er eine Vorladung Holbrookes vor, damit der unter Eid erkläre, ob es ein solches Abkommen gegeben habe oder nicht. Bereits bei seiner ersten Anhörung am vergangenen Donnerstag hatte Karadzic vor dem Kriegsverbrechertribunal erklärt, dass es eine Vereinbarung mit Holbrooke gab. Diese solle ihm im Gegenzug zu seinem Rückzug aus dem politischen Leben Schutz vor Verfolgung durch das Tribunal zugesichert haben. Holbrooke bestreitet eine derartige Vereinbarung. (mpr/AFP)

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