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Politik: Denktasch kämpft gegen UN-Friedensplan

Nationalisten in Ankara feiern Brandrede des Volksgruppenführers

Istanbul (sei). Zwei Wochen nach Beginn der Verhandlungen über eine Wiedervereinigung der Mittelmeerinsel Zypern haben sich die Einigungschancen verschlechtert. Der türkischzyprische Volksgruppenführer Rauf Denktasch attackierte am Donnerstag bei einer Rede in Ankara den UN-Friedensplan für Zypern, der die Grundlage für die Verhandlungen bildet. Der Plan habe die „Vernichtung“ der Zypern-Türken zum Ziel, sagte Denktasch. Er sei nach wie vor der Meinung, dass über den Plan eigentlich nicht verhandelt werden könne, sagte Denktasch. Wenn er bei den Gesprächen mit dem griechisch-zyprischen Präsidenten Tassos Papadopoulos in Nikosia keine grundlegenden Veränderungen durchsetzen könne, werde er zum „Kampf“ gegen den Friedensplan aufrufen, sagte Denktasch: Er werde vor den Volksabstimmungen von Griechen und Türken auf der Insel am 21. April seine Bevölkerung bitten, den Plan und damit die Wiedervereinigung abzulehnen. Der Fernsehsender CNN-Türk interpretierte die Rede als „Kriegserklärung“ von Denktasch an den UN-Friedensplan. Denktaschs Rede wurde von türkischen Nationalisten in Ankara begeistert gefeiert. Unklar war zunächst, wie die türkische Regierung auf die Brandrede reagieren würde; Denktasch wollte sich erst am Abend mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan treffen.

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