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Politik: Der Elan erlahmt (Kommentar)

Balkan: Mag das Wort hier noch jemand hören? Und glauben, dass von dort irgendwann statt der Schreckensbilder von Krieg und Massenflucht gute Neuigkeiten kommen werden?

Balkan: Mag das Wort hier noch jemand hören? Und glauben, dass von dort irgendwann statt der Schreckensbilder von Krieg und Massenflucht gute Neuigkeiten kommen werden? Bosnien ist nicht befriedet, und Kosovo treibt ein Jahr nach der Nato-Intervention auf neue Kämpfe zu. Und doch gibt es nur eine Hoffnung, den Kreislauf der Gewalt zu unterbrechen: ein umfassendes Zukunftsprogramm für die ganze Region statt kleinteiliger Hilfsangebote Land für Land. Die Erfahrung lehrt: Der Westen kann die lokalen Kriege zwar beenden, aber der nächste kommt bestimmt - auf Kroatien folgte Bosnien, auf Bosnien Kosovo -, und der reißt den ganzen Balkan zurück in die Krise. Die Antwort darauf war der Stabilitätspakt. Er kann zum Ruhmesblatt Europas und der am Konzept stark beteiligten deutschen Diplomatie werden - wenn der politische Elan nicht erlahmt. Es geht nicht nur um großzügige Schecks. Die Ernsthaftigkeit erkennt man daran, ob Europa die besten Leute schickt und die dringendsten Probleme rasch angeht. Die Personalie Bodo Hombach und der vergebliche Ruf der Kosovo-Übergangsverwaltung nach mehr Polizisten sorgen da für Fragezeichen. Es lohnt jede Anstrengung, Stabilität auf den Balkan zu exportieren - wenn es Europa erspart bleibt, Instabilität von dort zu importieren.

cvm

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