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Der geschasste Manfred Körtgen: Hoch gelobt, tief gefallen

Für den 59-jährigen Manfred Körtgen sollte der Flughafenbau in Schönefeld der Höhepunkt seiner Karriere werden. Jetzt wird er zum Tiefpunkt.

Für den 59-jährigen Manfred Körtgen sollte der Flughafenbau in Schönefeld der Höhepunkt seiner Karriere werden. Jetzt wird er zum Tiefpunkt. Körtgen, der seit 2004 Projektleiter für den 2006 begonnenen Ausbau war und 2008 in die Geschäftsführung aufrückte, hatte wohl die Kontrolle über die Baustelle verloren. Oder er wollte sich nicht eingestehen, dass der Termin nicht mehr zu halten war, auch als alles intern schon längst klar war. Gebetsmühlenartig hatte der Architekt in den vergangenen Jahren betont, der Ausbau des Flughafens liege im Zeit- und Kostenplan. 2010 musste der Termin dann erstmals verschoben werden. Nach der Ernennung zum Geschäftsführer hatte ihn die Flughafengesellschaft unter Führung ihres Chefs Rainer Schwarz hoch

gelobt: Körtgen verfüge über vielfältige Erfahrungen bei internationalen Bauprojekten und Flughafenausbauten. So habe er als Projektleiter den Neu- und Umbau des Düsseldorfer Flughafens nach dem Brand von 1996 federführend umgesetzt. Auf Verwunderung bei Experten stieß jetzt, dass Körtgen seit 2004 nebenher eine Doktorarbeit geschrieben und die mündliche Prüfung 2010 abgelegt hat – in der Hochphase des Flughafenbaus. Und auch erst jetzt wirft man ihm vor, freitags immer spätestens um 14 Uhr die Baustelle verlassen zu haben, um nach Hause zu fliegen. Intern war dies lange bekannt. kt

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