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Politik: Der neue Finanzminister - ein Modernisierer

Der Satz vom "Aktentaschenträger Raus" hielt sich nur wenige Tage. Als Wolfgang Clement im Oktober 1998 Peer Steinbrück als künftigen Wirtschaftsminister ausrief, wurde viel über Steinbrücks Vergangenheit als Büroleiter von Rau Ende der 80er Jahre gemunkelt.

Der Satz vom "Aktentaschenträger Raus" hielt sich nur wenige Tage. Als Wolfgang Clement im Oktober 1998 Peer Steinbrück als künftigen Wirtschaftsminister ausrief, wurde viel über Steinbrücks Vergangenheit als Büroleiter von Rau Ende der 80er Jahre gemunkelt. Schon unmittelbar nach der Antrittsrede des neuen Mannes verstummten diese Rufe: Steinbrück gab vom ersten Moment an ein hohes Tempo vor. "Ich möchte, dass aus diesem Ministerium ein Dienstleistungsbetrieb wird", verlangte er und veränderte das Ministerium nachhaltig.

Steinbrück war aus Schleswig-Holstein nach Nordrhein-Westfalen zurückgekommen. Der gebürtige Hamburger, mit dem leicht nordischen Tonfall, war nach seiner Zeit in Raus Büro von Heide Simonis nach Kiel berufen worden. Dort profilierte er sich als Wirtschaftsminister gegen die Grünen und setzte gegen deren Widerstände die Ostsee-Autobahn durch. Er stöhnte auf, als er an Rhein und Ruhr wieder mit Grünen am Kabinettstisch saß und man sich reichlich über Garzweiler stritt. In solchen Momenten ließ Steinbrück seine Präferenz für ein sozial-liberales Bündnis erkennen.

Gemeinsam stritt er mit Clement in Berlin für die Mittelstandskomponenten bei der Steuerreform. Der 52-jährige Volkswirt hat schon jetzt angekündigt, dass er sich ähnlich vehement in die Steuerdebatte einschalten wird.

jz

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