zum Hauptinhalt

DER NSU-PROZESS UND DAS MEDIENINTERESSE: Journalisten reißen sich um die Plätze

Das Oberlandesgericht München wird mit Anträgen von Medien überschüttet, die beim NSU-Prozess einen reservierten Sitzplatz haben wollen. Es seien bereits hunderte E-Mails eingegangen, hieß es am Montag in der Pressestelle.

Das Oberlandesgericht München wird mit Anträgen von

Medien überschüttet, die beim NSU-Prozess einen reservierten Sitzplatz haben wollen. Es seien bereits hunderte E-Mails eingegangen, hieß es am Montag in der Pressestelle. Der Andrang sei noch größer als beim ersten Akkreditierungsverfahren im März. Der 6. Strafsenat hatte die damalige Sitzplatzvergabe am Freitag aufgehoben und ein neues Prozedere verkündet. Ausländische Medien mit Bezug zu den Opfern des NSU- Terrors sollen nun sechs reservierte Plätze erhalten – vier soll es für türkische Medien sowie je einen für auf Griechisch und auf Persisch publizierende Journalisten geben. Die Terrorzelle hatte neun türkischstämmige Migranten und einen Griechen ermordet sowie mit einem Sprengstoffanschlag eine Iranerin schwer verletzt. Bislang sind allerdings laut OLG nur Anträge türkischer Medien eingegangen. Außerdem bleibt offen, ob das neue Verfahren zur Sitzplatzvergabe Bestand hat. Dem Bundesverfassungsgericht liegt ein Antrag auf einstweilige Anordnung vor, den die Anwälte der Hinterbliebenen des vom NSU in Kassel erschossenen Halit Yozgat gestellt haben. Darin wird die Übertragung des NSU-Prozesses in einen zweiten Gerichtssaal gefordert. Es werde angestrebt, über den Antrag noch vor Beginn des Prozesses am 6. Mai zu entscheiden, sagte ein Sprecher des Bundesverfassungsgerichts. Das OLG lehnt eine Videoübertragung ab. fan

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false