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Der Rebell aus Bayern gibt auf: Hausärztechef tritt nach Niederlage zurück

Als Konsequenz aus der gescheiterten Revolte gegen die Krankenkassen ist der Vorsitzende des bayerischen Hausärzteverbands, Wolfgang Hoppenthaller, von seinem Posten zurückgetreten.

München- Das teilte er am Donnerstag in einer persönlichen Erklärung mit, nachdem am Vortag der von ihm initiierte Ausstieg der Hausärzte in Bayern aus dem Kassensystem gescheitert war.

„Um künftigen Verhandlungen mit der Bayerischen Staatsregierung und mit den Krankenkassen nicht im Wege zu stehen, habe ich mich dazu entschlossen, alle politischen Ämter niederzulegen“, teilte Hoppenthaller mit, der auch stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands war.

Die bayerischen Hausärzte hatten am Mittwoch darüber abgestimmt, ob sie massenhaft ihre Kassenzulassungen zurückgeben. Bei einer Versammlung in Nürnberg wurde aber das nötige Zustimmungsquorum von 60 Prozent klar verfehlt. Von rund 7000 organisierten Hausärzten votierten laut Hoppenthaller 2801 für den Ausstieg. „Die heftigen Drohungen seitens der Kassen und der Bayerischen Staatsregierung haben viele Kollegen davon abgehalten, diesen entscheidenden Schritt aus dem Kollektivvertragssystem heraus mitzugehen“, erklärte er am Donnerstag.

Der Verbandspräsident hatte am Mittwochabend zunächst noch die Frist bis zum 18. Februar verlängert, bis zu der die bayerischen Hausärzte entscheiden können, aus dem System der gesetzlichen Krankenversicherung auszusteigen. In seiner persönlichen Erklärung teilte er nun mit: „Gleichzeitig haben ich und meine Vorstandskollegen aufgrund der aktuellen Entwicklung entschieden, den Korb zu schließen.“ Das Bundesgesundheitsministerium begrüßte am Donnerstag, dass die bayerischen Hausärzte nicht aus dem Kassensystem aussteigen. Fragen der Honorierung und Versorgung stünden 2011 auf der Tagesordnung der Koalition, sagte ein Ministeriumssprecher. Auch Vertreter der schwarz-gelben Koalition und der gesetzlichen Krankenversicherung zeigten sich erleichtert. AFP

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