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Politik: Der Weg des Geldes

Die Tagesspiegel-Leser haben 545 000 Euro gespendet. So arbeitet die Welthungerhilfe damit

Wie viel Geld haben TagesspiegelLeser bisher gespendet?

Bisher sind auf dem Tagesspiegel-Spendenkonto 545000 Euro eingegangen. Davon hat die Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) am 14. März einen Scheck über einen ersten Betrag von 250000 Euro entgegengenommen. Das Geld wurde auf das Verwaltungskonto der Deutschen Welthungerhilfe bei der Commerzbank transferiert. Die restlichen 295000 Euro befinden sich auf dem Konto des Tagesspiegel-Spendenvereins. Wenn die DWHH das Geld nicht in den nächsten Wochen abruft, wird es fest angelegt, damit der Zinsertrag besser ist, und der DWHH dann später überwiesen.

Wohin sind die bereits übergebenen Spendengelder geflossen?

Von der ersten Tranche wurden 125000 Euro für Übergangssiedlungen im Distrikt Trincomalee und 125000 für den Distrikt Mullaitivu ausgegeben. Die DWHH hat den Bau mit Spendengeldern vorfinanziert. Durch die Tagesspiegel-Spenden wird dieses Geld wieder frei, um es für weitere Wiederaufbaumaßnahmen verwenden zu können.

Welche Spendensumme hat die DWHH seit der Flut vom 26. Dezember insgesamt für die Opfer erhalten?

Seit dem 27. Dezember sind mehr als 27 Millionen bei der DWHH eingegangen. Dazu kommen bisher 1515000 Euro an öffentlichen Mitteln: Das Auswärtige Amt stellte 130000 Euro für Indien, 275000 für Indonesien und 110000 Euro für Sri Lanka zur Verfügung. Von Echo, dem Amt der EU-Kommission für humanitäre Angelegenheiten, kam eine Million.

Wie viel Geld ist davon bereits ausgegeben worden – und wofür?

Für die unmittelbare Nothilfe (Nahrungsmittel, Kleidung, Trinkwasser) hat die Deutsche Welthungerhilfe 6,68 Millionen Euro eingesetzt, nach Ländern aufgeteilt waren das für Indien 1,03 Millionen, Indonesien 1,72, Sri Lanka 3,23, Thailand 0,7 Millionen Euro. Rund 3,6 Millionen sind bereits in den Wiederaufbau geflossen.

Wie sehen die weiteren Pläne für den Wiederaufbau aus?

Insgesamt 5,47 Millionen sind für 13 Projekte in vier Ländern fest verplant, zum Beispiel für den Kauf von Baumaterial, Booten oder die Bezahlung für Bauarbeitern. Insgesamt will die DWHH bis Ende 2006 rund 23 Millionen Euro in Indien, Indonesien, Sri Lanka und Thailand für den Wiederaufbau ausgeben. Dafür gibt es zum einen feste Zusagen aus Partnerschaften mit Städten, Firmen und Verlagen. Zudem wird mit öffentlichen Geldgebern verhandelt. Die DWHH geht davon aus, dass sich damit die zur Verfügung stehende Summe für Tsunami-Opfer um einen weiteren zweistelligen Millionenbetrag erhöhen wird.

Wo legt die Welthungerhilfe das Geld an, wenn es erst später eingesetzt wird?

Derzeit sind 16,7 Millionen Spenden übrig. Davon liegen 3,7 Millionen auf Tagesgeldkonten, 7 Millionen sind Wochengeld, der Rest eine 60- sowie 90-Tage-Anlage zu 2,3 Prozent. Da das Geld für Flutopfer laufend abfließt, ist eine längerfristige Anlage nicht möglich. Die Zinsen werden sich also bis Ende 2006 auf rund 350000 Euro beschränken. Der Zinsertrag ist nicht zweckgebunden. Wird Geldtatsächlich längerfristig angelegt, geht es grundsätzlich nicht in Aktien, sondern in Bundesanleihen, Pfandbriefe und Industrieanleihen. cir

Es kann nach wie vor gespendet werden an: Spendenaktion Der Tagesspiegel e.V., Stichwort „Menschen helfen!“, Konto-Nr. 250 030 942, Berliner Sparkasse, Blz. 100 500 00. Namen und Anschrift bitte komplett angeben. Onlinebanking ist möglich.

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