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Politik: Deutsche Bischöfe sind „sehr betroffen“ wegen Mixa

Berlin - Die „Causa Mixa“ hat die deutschen Bischöfe bei ihrem zweitägigen Treffen in Würzburg umgetrieben – so sehr, dass sie sich am Dienstag zu einer Stellungnahme durchgerungen haben: Sie hätten in „großer Betroffenheit über die Geschehnisse und offenen Fragen hinsichtlich ihres Mitbruders“ gesprochen, erklärten sie. Die Bischöfe bestätigten auch, dass die in den Medien jetzt bekannt gewordenen Vorwürfe gegen Mixa im April nach Rom weitergeleitet worden seien.

Berlin - Die „Causa Mixa“ hat die deutschen Bischöfe bei ihrem zweitägigen Treffen in Würzburg umgetrieben – so sehr, dass sie sich am Dienstag zu einer Stellungnahme durchgerungen haben: Sie hätten in „großer Betroffenheit über die Geschehnisse und offenen Fragen hinsichtlich ihres Mitbruders“ gesprochen, erklärten sie. Die Bischöfe bestätigten auch, dass die in den Medien jetzt bekannt gewordenen Vorwürfe gegen Mixa im April nach Rom weitergeleitet worden seien. Aufgrund dieser Vorwürfe habe Papst Benedikt XVI. das Rücktrittsgesuch von Bischof Mixa angenommen.

Am Sonntag war bekannt geworden, dass dem Papst am 27. April über den päpstlichen Botschafter in Berlin ein Dossier übermittelt worden war, in dem engste Mitarbeiter über Mixas Alkoholsucht berichteten. Zwei junge Priester hatten zudem sexuelle Annäherungsversuche seitens des Bischofs geschildert. Die bayerischen Bischöfe seien jetzt mit Mixa und dessen Anwalt im Gespräch darüber, wie seine Zukunft aussehen könne, hieß es am Dienstag. Der Augsburger Diözesanrat appellierte an den Bischof, er möge sich zu seinen Plänen klar äußern, damit Ruhe einkehre.

Unterdessen hat die Suche nach einem Nachfolger begonnen. Wie der Augsburger Diözesanrat bestätigte, hat das Domkapitel vier Vorschläge nach Rom gesandt. Auch die bayerische Bischofskonferenz hat eine Kandidatenliste eingereicht. Zehn Namen seien im Spiel, darunter der Augsburger Weihbischof Anton Losinger (52) und der Augsburger Theologieprofessor Franz Sedlmeier (56). Letzterem werden kaum Chancen eingeräumt. Nun muss der päpstliche Botschafter Gutachten erstellen. Der Diözesanratsvorsitzende Helmut Mangold schätzt, dass das Prozedere ein Jahr dauern werde. Er hofft, dass es angesichts der schwierigen Situation schneller geht, er warnte aber auch vor einem „Schnellschuss“. Es dürfe nicht noch einmal so etwas wie mit Mixa passieren.Claudia Keller

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