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Politik: Deutsche Ostern (Kommentar)

Wenn es Ostern wird in Deutschland, können sich Nicht-Deutsche hierzulande auf einiges gefasst machen. Viel Freizeit und viel Langeweile ergibt: eine rassistische Hetzjagd, eine Nazisprüherei gegen ein ausländisches Lokal, ein bedrohter Farbiger, der gerade noch rechtzeitig die Polizei verständigt.

Wenn es Ostern wird in Deutschland, können sich Nicht-Deutsche hierzulande auf einiges gefasst machen. Viel Freizeit und viel Langeweile ergibt: eine rassistische Hetzjagd, eine Nazisprüherei gegen ein ausländisches Lokal, ein bedrohter Farbiger, der gerade noch rechtzeitig die Polizei verständigt. Das ist an diesem Wochenende passiert, in Angermünde, Guben, im Spreewald. Im deutschen Osten ist militanter Rassismus Wirklichkeit. Und zwar schon seit Jahren. Gelegentlich ruft ein Politiker zur Wachsamkeit auf, doch in Wahrheit haben wir uns, langsam und widerwillig, daran gewöhnt: Teile im Osten sind für Nicht-Deutsche no-go-areas. In Erfurt warfen nun Rechtsextreme ein Molotowcocktail auf eine Synagoge. Ein dilettantischer Anschlag, passiert ist zum Glück nichts. Doch schon die Idee - eine brennende Synagoge - reicht, um jene Alarmglocken zum Klingen zu bringen, die sonst meist stumm bleiben. Die Justizministerin warnt, das BKA ermittelt. Die Tat von Erfurt scheint, für einen Moment, unsere Wahrnehmungsträgheit zerstört zu haben.

sr

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