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Politik: Deutsche verhalten sich klimafreundlicher

Ministerium: Der Ausstoß von Kohlendioxid sinkt – vor allem im Verkehr und in den Haushalten 

Berlin (dpa/deh). Der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre nimmt nach Angaben des Umweltministeriums ab. Michael Schroeren, Sprecher des Ministeriums, wies am Sonntag in Berlin einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ zurück, wonach durch steigende Treibhausgase in den vergangenen beiden Jahren das Klimaziel der Bundesregierung verfehlt werde. Die Regierung hat sich verpflichtet, den CO2-Ausstoß bis 2005 im Vergleich zu 1990 um 25 Prozent zu senken. „Das Ziel ist erreichbar. Die Emissionen sinken“, sagte Schroeren. „Vor allem bei den Sorgenkindern, Verkehr und privaten Haushalten nehmen die Emissionen seit zwei Jahren zum ersten Mal ab. Vorher wies diese Kurve konstant nach oben“, sagte er dem Tagesspiegel.

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ hatte berichtet, dass die Emissionen im Jahr 2000 um 0,2 Prozent und 2001 um 1,4 Prozent gestiegen seien. Im Jahr 2000 war der CO2-Ausstoß gestiegen, weil zwei neue Braunkohlekraftwerke in Ostdeutschland ans Netz gegangen waren, ohne dass alte stillgelegt worden wären. Im Folgejahr machte sich der wirtschaftliche Aufschwung bemerkbar. „Die Zahlen sind überhaupt nicht neu, das ist Schnee von gestern. Darauf haben wir damals reagiert und die aktuellen Werte belegen genau das Gegenteil“, sagte Schroeren. Bereits in der ersten Jahreshälfte 2002 habe es einen Rückgang des Primär- Energieverbrauchs von 2,5 bis drei Prozent gegeben. Die Einsparverordnung sei erst seit Februar in Kraft und werde ihre Wirkung wohl erst im kommenden Jahr entfalten. Und die Lkw-Maut werde erst im kommenden Jahr eingeführt. Schroeren wies darauf hin, dass das Programm zur Gebäudesanierung mit einer Milliarde Mark gut genutzt werde. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hatte die Zahlen für 2001 bereits vor etwa einem halben Jahr veröffnetlicht. Das Umweltbundesamt, dessen Jahresbericht für 2001 gerade vorbereitet werde, werde die neuesten Zahlen für das erste Halbjahr 2002 nicht berücksichtigen, sondern auf die bereits bekannten DIW-Zahlen zurückgreifen, sagte Schroeren.

Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) sagte dem „Kölner Express“, dem Kyoto-Protokoll zufolge müsse der Ausstoß von Treibhausgasen um 21 Prozent gesenkt werden. „Davon haben wir jetzt schon mehr als 19 Prozent erreicht.“ Gleichzeitig sei „der Anteil der Solar- und Windenergie am Energieverbrauch auf acht Prozent erhöht“ worden. „Deutschland ist inzwischen Weltmeister bei der Windenergie“, sagte Trittin.

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