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Politik: Deutsche Welthungerhilfe: Globale Allianz gegen Armut

Die Deutsche Welthungerhilfe sieht einen Grund für Terrorismus in der weltweiten Armut. Hunger und Unterentwicklung seien ein Teil des Nährbodens für potenzielle Terroristen.

Die Deutsche Welthungerhilfe sieht einen Grund für Terrorismus in der weltweiten Armut. Hunger und Unterentwicklung seien ein Teil des Nährbodens für potenzielle Terroristen. Neben einem globalen Bündnis gegen den Terror sei nun eine Allianz gegen Hunger und Umweltverschmutzung erforderlich, heißt es in der am Freitag im Schloss Bellevue vorgestellten "Berliner Erklärung". Darin fordert die Organisation verstärkte Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut.

Keinesfalls dürfe der Entwicklungsetat der Bundesregierung weiter gekürzt werden. Zudem sei es erforderlich, den Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt voranzutreiben und die westlichen Märkte für Produkte aus Entwicklungsländern stärker zu öffnen. Gerade die Bundesrepublik sei der Dritten Welt einen besonderen Beitrag zur Lösung des Weltproblems Nummer eins schuldig, heißt es in der Erklärung. Darauf will die Deutsche Welthungerhilfe die Bundesregierung in Zukunft verstärkt hinweisen. Ingeborg Schäuble, die Vorsitzende der Organisation, räumte allerdings ein, dass die erhoffte Halbierung der weltweiten Armut bis zum Jahr 2015 "nicht möglich sein wird". Dazu müsste die Zahl der hungernden Menschen um jährlich 20 Millionen sinken. Derzeit verringert sich die Gruppe derer, die täglich mit weniger als einem Dollar auskommen müssen, jedoch nur um acht Millionen.

Die deutsche Welthungerhilfe hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 40 Jahren 4500 Projekte in 70 Ländern unterstützt und dafür 860 Millionen Mark aus privaten und rund eine Milliarde Mark aus staatlichen Mitteln aufgebracht. Mitglieder der Deutschen Welthungerhilfe sind neben den beiden großen Kirchen und vier Bundestagsfraktionen auch der Bauernverband sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund. Schirmherr ist Bundespräsident Johannes Rau.

Gregor Haake

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