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Deutscher Militäreinsatz: Jung fordert für Führungsrolle im Kongo mehr EU-Solidarität

Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Jung sagte am Dienstag in Innsbruck: "Wir brauchen ein gemeinsames Engagement der Europäischen Union." Eine alleinige Führungsrolle wird nicht angestrebt.

Innsbruck - Deutschland fordert für eine mögliche Führungsrolle bei einem EU-Militäreinsatz im Kongo mehr Solidarität der europäischen Partner. Jung kam in Innsbruck zur Abschlusssitzung eines informellen Treffens mit seinen EU-Kollegen zusammen.

Jung machte klar, dass der Einsatz im Kongo nicht auf deutsche und französische Soldaten beschränkt bleiben dürfe. «Wir dürfen nicht eine Führungsrolle allein übernehmen», sagte Jung. Für die Bundesregierung sei es zudem unabdingbar, dass die Operation auf vier Monate und die Hauptstadt Kinshasa beschränkt bleibe.

EU-Chefdiplomat Javier Solana versuchte weiter, möglichst viele Mitgliedstaaten für den Einsatz in dem zentralafrikanischen Land zu gewinnen. Die EU-Soldaten sollen die rund 16 000 UN-Soldaten dabei unterstützen, die für den 18. Juni geplanten Wahlen zu sichern. Der Kongo ist mehr als sechs Mal so groß wie Deutschland. Es wären die ersten freien Wahlen seit der Unabhängigkeit des Landes von Belgien im Jahr 1960.

Für den EU-Einsatz gibt es bisher nur Planspiele, aber keine festen Beschlüsse. Die Zahl der Soldaten schwankt zwischen 800 und 1500. Davon könnten Frankreich und Deutschland grob gerechnet je 400 Mann stellen. Einen etwa gleichen starken Anteil könnten die anderen EU-Staaten aufbringen. Diplomaten gingen davon aus, dass Deutschland das Einsatzführungskommando in Potsdam als Hauptquartier für die Operation in dem zentralafrikanischen Staat zur Verfügung zu stellen könnte. (tso/dpa)

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