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Vollbeschäftigung 2014? Die OECD stellt gute Prognosen für den deutschen Arbeitsmarkt.

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Deutschland ist Europas Klassenprimus: Arbeitsmarkt: OECD prognostiziert Vollbeschäftigung 2014

Glänzende Zeiten für Deutschland? Die OECD prognostiziert Wirtschaftswachstum, Rückgang der Arbeitslosigkeit und keine neuen Schulden. Sogar die Vollbeschäftigung sei erreichbar. Und das, obwohl die aktuelle Frühjahrsbelebung geringer ausfällt als erwartet.

Von Lutz Haverkamp

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sieht glänzende Zeiten auf Deutschland zukommen. Die deutsche Wirtschaft werde im nächsten Jahr um zwei Prozent wachsen, die Arbeitslosigkeit deutlich zurückgehen, der Staat keine Schulden mehr machen, Vollbeschäftigung sei erreichbar. Das stellt die Organisation in ihrem Wirtschaftsausblick fest, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn in der Euro-Zone kann Deutschland insbesondere mit Erfolgen auf dem Arbeitsmarkt punkten. Zwar fiel die übliche Frühjahrsbelebung geringer aus als erwartet, dennoch sank die Zahl der Jobsuchenden auf unter drei Millionen. „Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich insgesamt weiter in einer guten Grundverfassung“, erklärte der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, am Mittwoch in Nürnberg.

Neue Negativrekorde bei der Arbeitslosenquote werden hingegen in Spanien (28,0 Prozent), Griechenland (28,4 Prozent), aber auch Frankreich (11,1 Prozent) erwartet. „Im Euro-Raum ist die weiterhin steigende Arbeitslosigkeit die größte Herausforderung“, sagte OECD- Chefökonom Pier Carlo Padoan. Die für Deutschland prognostizierte Quote von rund fünf Prozent kommentierte OECD- Deutschland-Experte Andreas Wörgötter so: „Ich würde das durchaus als Vollbeschäftigungsniveau bezeichnen.“

Auf Zustimmung bei den deutschen Arbeitnehmern stößt die Forderung der OECD und der EU-Kommission, die Einkommen und somit die Inlandsnachfrage zu erhöhen. So müssten insbesondere Steuern und Sozialabgaben sinken. „Die Gewerkschaften haben zum Beispiel mit den jüngsten Tarifabschlüssen ihren Beitrag dazu geleistet, dass die Massenkaufkraft in Deutschland steigt und die Ungleichgewichte innerhalb der Euro-Zone ein Stück weit abgebaut werden können. Steigende Löhne sind das richtige wirtschaftspolitische Rezept“, sagte Claus Matecki, DGB-Bundesvorstand, dem Tagesspiegel. Nötig seien aber auch „die Austrocknung des Niedriglohnsektors und ein gesetzlicher Mindestlohn“, erklärte Matecki weiter. (mit Reuters)

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