zum Hauptinhalt

DGB: Regierung verlagert Probleme auf Krankenkassen

Der DGB, darunter Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach, wirft der Bundesregierung vor, die Schuld an den finanziellen Problemen des Gesundheitswesens bei den gesetzlichen Krankenkassen abzuladen.

Osnabrück - Die Krankenkassen seien zwar keine heiligen Kühe, doch sie könnten die Finanzprobleme der gesetzlichen Krankenversicherung sicher nicht im Alleingang lösen, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Um mehr Wirtschaftlichkeit zu erreichen, müssten alle Akteure im Gesundheitswesen gefordert werden.

Sollte der geplante Gesundheitsfonds eingeführt werden, stünden die Kassen sehr bald nach Umsetzung der Reform vor der Qual der Wahl, entweder Zusatzbeiträge zu erheben oder Leistungen zu streichen. Damit bestimme nicht die Qualität der Versorgung, sondern die Jagd der Kassen nach möglichst jungen, gesunden und gut verdienenden Versicherten den Wettbewerb.

Buntenbach sagte, sie befürchte, dass auch deshalb die geplanten Wahltarife und Selbstbehalte ausufern könnten. Dann böten immer mehr Kassen Teilkaskoversicherungen an, die teure Zusatzversicherungen erforderten und die Mittel für die Versorgung der Kranken weiter reduzierten. Damit höhle die Reform die solidarische Finanzierung des Gesundheitswesens von allen Seiten aus. Eine Gesundheitsreform sei nur sinnvoll, wenn die private Krankenversicherung einbezogen, die Versorgung auf mehr Qualität ausgerichtet und die Finanzierungsgrundlagen ausgeweitet würden, betonte Buntenbach. (tso/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false