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Politik: Die Aufarbeitung, wo die willigen Helfer im Westen saßen, steht erst am Anfang (Kommentar)

Gaucken - Na Klar. Die Berliner haben schließlich ein Anrecht darauf, nicht von ehemaligen IMs repräsentiert zu werden.

Gaucken - Na Klar. Die Berliner haben schließlich ein Anrecht darauf, nicht von ehemaligen IMs repräsentiert zu werden. Alle Mitglieder des neugewählten Abgeordentenhauses von der Gauck-Behörde zu überprüfen, wie es Klaus Landowsky jetzt vorschlägt, ist richtig. Offen ist, ob der CDU-Fraktionschef mehr im Sinn hat als die Neuauflage der alten Erfolgnummer, die PDS als undemokratische SED-Nachfolgepartei an den Pranger zu stellen. Schließlich ist absehbar, dass die PDS erneut die Überprüfung durch einen parlamentarischen Ehrenrat ablehnen wird. Manches allerdings spricht dafür, dass in das Thema Stasi-Mitarbeit zehn Jahre nach dem Mauerfall noch Schwung kommt. Nur sind es diesmal nicht mehr allein die Ostdeutschen, denen man den Spiegel ihrer Verstrickungen in den SED-Staat vorhält. Die Rückgabe der Rosewood-Papiere, die vom US-Geheimdienst CIA in den Zusammenbruchswirren erbeutete Stasi-Liste, lenkt den Blick auf die West-Helfer der Stasi. Die Stasi-Vorwürfe gegen zwei Bild-Journalisten geben einen Vorgeschmack auf weitere Verdächtigungen - und mögliche Enthüllungen. Die Aufarbeitung, wo die willigen Helfer im Westen saßen, steht erst am Anfang. Mancher mutmaßt, dass in der alten Bundesrepublik bislang nur gebremstes Aufklärungsinteresse bestand. Gaucken - das könnte erneut zum Wort des Jahres werden - im Westen.

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