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Politik: Die Bahn fliegt auf Tempelhof

Antrag auf Betrieb des Flughafens eingereicht / Heute fällt Urteil zum Schließungsbeschluss

Berlin - Überraschung beim Flughafen Tempelhof: Am Dienstag hat die Deutsche Bahn AG bei der Berliner Luftfahrtbehörde offiziell beantragt, den Flugverkehr in Tempelhof zu übernehmen und in eigener Regie zu betreiben. Heute verhandelt das Berliner Oberverwaltungsgericht die Klage von mehreren Fluggesellschaften gegen den von der Luftfahrtbehörde erlassenen Schließungsbeschluss des Flughafens zum 31. Oktober 2007.

Die Bahn will den Flughafen – mit allen Rechten und Pflichten – laut Antrag zum 30. Oktober 2007 übernehmen. Sie plane, in den derzeit mit der Berliner Flughafengesellschaft bestehenden Pachtvertrag einzusteigen, sagte am Montag der Vorstand für Station & Service bei der Bahn, Wolf-Dieter Siebert. Als Partner hat sich die Bahn die Central European Development (CDE) um den amerikanischen Manager Fred Langhammer auserkoren. Und Voraussetzung für die Bahn zum Start in Tempelhof sei, dass sich das Langhammer-Konzept durchsetze.

CED will dort, wie berichtet, ein ambulantes Gesundheitszentrum schaffen, in dem 60 Ärzte jährlich bis zu 120 000 gesetzlich Versicherte behandeln sollen. Hinzu kommen nach dem Konzept in einem International Health Center bis zu 5500 zahlungskräftige Privatpatienten, die direkt mit ihren Flugzeugen vor der Klinik landen können.

Dieses Konzept sei überzeugend, sagte Siebert. Deshalb habe sich die Bahn hier auch engagiert. Zunächst solle der Flughafen bis zur Eröffnung des ausgebauten BBI-Flughafens in Schönefeld auch mit Linienverkehr weiterbetrieben werden. So sei auch der Antrag formuliert. Langfristig wolle die Bahn – wie CED – Tempelhof weiter für den Geschäftsflugbereich nutzen.

Siebert ist überzeugt, dass sich auch ein solcher Verkehr wirtschaftlich abwickeln lassen würde. Exakte Vorstellungen gebe es aber noch nicht.Heute verursacht die Geschäftsfliegerei nach Berechnungen aus ihren Reihen ein jährliches Defizit in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Ein Flugbetrieb sei eine sinnvolle und notwendige Ergänzung zum heutigen Angebot der Bahn, sagte Siebert weiter.

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