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Politik: Die Bezeichnung "Leicht" soll verboten werden, Teergehalt wird reduziert

Die EU-Kommission hat in ihrem Kampf gegen die Gefahren des Rauchens volle Rückendeckung der EU-Gesundheitsminister erhalten. Auf ihrer Sitzung in Brüssel begrüßten die Minister am Donnerstag einhellig den Richtlinienvorschlag, mit dem die Schadstoffgehalte in Zigaretten weiter verringert und die Warnhinweise auf den Packungen deutlicher gekennzeichnet werden sollen.

Die EU-Kommission hat in ihrem Kampf gegen die Gefahren des Rauchens volle Rückendeckung der EU-Gesundheitsminister erhalten. Auf ihrer Sitzung in Brüssel begrüßten die Minister am Donnerstag einhellig den Richtlinienvorschlag, mit dem die Schadstoffgehalte in Zigaretten weiter verringert und die Warnhinweise auf den Packungen deutlicher gekennzeichnet werden sollen. In der ersten Debatte über die Regelung sprach Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer von einem "großen Schritt voran". Auf Vorwürfe der Zigarettenindustrie reagierte die Bundesgesundheitsministerin mit den Worten: "Wer gesundheitsschädliche Güter herstellt, muss sich gefallen lassen, dass die Gesundheitsminister versuchen, die Bürger davor zu schützen."

Die geplante neue EU-Richtlinie sieht die Beschränkung von Teer in den Zigaretten auf zehn Milligramm, von Nikotin auf ein Milligramm und Kohlenmonoxyd auf zehn Milligramm vor. Die Bezeichnungen "Leicht" oder "Mild" sollen als irreführend verboten werden. Außerdem sollen die Warnungen vor Gesundheitsschäden auf den Packungen deutlicher und vergrößert werden. Die Richtlinie soll 2004 in Kraft treten.

Verschiedene Minister äußerten sich besorgt über Zusatzstoffe in den Zigaretten. Die belgische Ministerin Magda Alvoet verlangte ein generelles Verbot der Zusatzmittel. Es bestehe der Verdacht, dass die Tabakindustrie mit Zusätzen die Zigaretten besonders attraktiv für Jugendliche mache. Griechenland äußerte die Sorge, dass diese Stoffe möglicherweise Krebs verursachen könnten. So hätten sich die Fälle von Lungenkrebs in der Kategorie der Raucher erhöht, obwohl Teer- und Nikotingehalt bereits reduziert worden seien.

In der Diskussion über eine EU-weite Strategie gegen das Rauchen unterstrichen mehrere Minister die Schwierigkeiten, Jugendliche zu erreichen. Sie erklärten sich beunruhigt, dass die Zahl der Raucher im Alter zwischen elf und 15 Jahren sogar noch gestiegen sei. Großbritannien wies darauf hin, dass Warnungen vor einem Krebstod in dieser Altersgruppe nichts fruchteten.

Einige Minister berichteten, dass in ihren Ländern der Verkauf von Zigaretten an Jugendliche unter 18 bereits verboten sei. Eine Lücke bleibe aber der Automatenverkauf. Die Niederlande halten ein Verbot der Automaten für erforderlich.

Die Minister unterstützen auch die Forderung der EU-Kommission, die Kampagne gegen das Rauchen nicht nur auf die EU zu beschränken. Der Kampf solle auf internationaler Ebene im Rahmen der Weltgesundheitsorganisation stattfinden.

MSB

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