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Politik: Die Fahnder entdeckten unter anderem Material für Sprengsätze

In Göttingen ist eine Gruppe von Neonazis aufgeflogen, die Anschläge mit Sprengstoff geplant hat. Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) am 29.

Von Frank Jansen

In Göttingen ist eine Gruppe von Neonazis aufgeflogen, die Anschläge mit Sprengstoff geplant hat. Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) am 29. November in der niedersächsischen Stadt die Wohnungen von vier militanten Rechtsextremisten und ein weiteres Objekt durchsucht. Nach Informationen des Tagesspiegel und des ARD-Magazins "Kontraste" entdeckten die Fahnder nicht nur Material zum Bau von Sprengsätzen, sondern auch Anleitungen zur Konstruktion von Bomben. Das Bundeskriminalamt und der Generalbundesanwalt hatten gegen die Göttinger Neonazi-Gruppe schon länger wegen des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung ermittelt.

Die beiden Behörden sind allerdings nicht bereit, sich zu den Durchsuchungen zu äußern. Vom niedersächsischen Verfassungsschutz war jedoch zu erfahren, dass die Göttinger Neonazis an der sogenannten "Anti-Antifa"-Kampagne gegen linke, sich als antifaschistisch bezeichnende Gruppierungen mitwirken. Dabei handelt es sich um geheimdienstartige Aktivitäten von militanten Rechtsextremisten im In- und Ausland.

Politische Gegner sowie Polizisten, Staatsanwälte, Richter und Journalisten werden ausspioniert und auf Listen erfasst, die zur Vorbereitung von Attentaten dienen. Erst im Oktober hatten Polizei und Staatsanwaltschaft die Wohnungen von zehn Neonazis in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin durchsucht. Dabei wurde umfangreiches "Anti-Antifa"-Material beschlagnahmt. Ob eine Verbindung zu den Ermittlungen gegen die vier Göttinger Rechtsextremisten besteht, ist unklar.

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