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Politik: Die ganze Wahrheit

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Wenn Minister oder andere ranghohe Politiker die Journalisten zu Hintergrundgesprächen einladen, liegt nicht selten Krach in der Luft. Da könnte das Parlament einen Gesetzentwurf aus diesem oder jenem Grunde nicht billigen.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Wenn Minister oder andere ranghohe Politiker die Journalisten zu Hintergrundgesprächen einladen, liegt nicht selten Krach in der Luft. Da könnte das Parlament einen Gesetzentwurf aus diesem oder jenem Grunde nicht billigen. Oder aber der Politiker hat anderswie gepatzt und will, quasi im vertraulichen Gespräch, die Schreiberlinge schon mal vorbeugend auf seine Seite ziehen, bevor der ganze Skandal an die Öffentlichkeit kommt. „Ich will Ihnen mal“, gehen solche Hintergrundgespräche oft los, „die ganze Wahrheit sagen, bevor andere das verdrehen.“

Seit Umweltminister Trittin vor ein paar Tagen zu einem so gelagerten Gespräch eingeladen hat, fragen wir uns, was hat der Grüne ausgefressen. Auch Trittin ein Anzugkäufer im Modehaus Hunzinger? Klar, dass wir schon vor dem Gespräch am kommenden Mittwoch diesen oder jenen Informanten angerufen haben, um die Hintergründe zu erkunden. Denn allzu merkwürdig erschien uns das Thema der Trittinschen Einladung: „Der Schutz wandernder Tierarten in Bonn". Zwei Konferenzen sollen sich mit dem „Abkommen zum Schutz afrikanisch-eurasischer Wasservögel und anderer wandernder Tierarten wie Schweinswal, Seehund und Fledermaus“ befassen.

Nein, unsere verdeckten Recherchen ergaben, Trittin will keine geheimen Kontakte zu PR-Managern offenbaren. Er hat auch nicht vor, uns darüber zu unterrichten, dass sein Haus den Bau von Windrädern verbieten muss, weil sich die Öko-Spargel als Angriffsziele für Terroristen eignen könnten. Doch was könnte es dann Hintergründiges zu tuscheln geben? Sind Trittin etwa verirrte Schweinswale auf der Wanderschaft im Reichstag begegnet.Antje Sirleschtov

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