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Politik: Die Grünen: Weiß verlässt die Partei

Der Mitbegründer von Bündnis 90 und frühere Volkskammer- und Bundestagsabgeordnete Konrad Weiß ist bei den Grünen aus Protest gegen eine Kooperation mit der PDS in Berlin ausgetreten. In einem in Berlin veröffentlichen Schreiben erklärte Weiß am Montag seine Mitgliedschaft bei den Bündnisgrünen "mit sofortiger Wirkung" für beendet.

Der Mitbegründer von Bündnis 90 und frühere Volkskammer- und Bundestagsabgeordnete Konrad Weiß ist bei den Grünen aus Protest gegen eine Kooperation mit der PDS in Berlin ausgetreten. In einem in Berlin veröffentlichen Schreiben erklärte Weiß am Montag seine Mitgliedschaft bei den Bündnisgrünen "mit sofortiger Wirkung" für beendet. Er könne die "politische Zusammenarbeit und angestrebte Koalition von Grünen und SPD mit der PDS in Berlin - und immer erkennbarer auch auf Bundesebene" nicht hinnehmen, begründete Weiß, der für seine Partei zunächst in der Volkskammer und dann von 1990 bis 1994 im Bundestag saß, seinen Schritt. Eine Zusammenarbeit von Bündnis 90/Die Grünen mit der PDS sei ein "Verrat an den Idealen der friedlichen Revolution".

Der Regisseur war während der Wende Sprecher der Bürgerbewegung "Demokratie Jetzt", die zunächst an ihren sozialistischen Idealen festhielt. Als deren Vertreter saß Weiß 1990 am zentralen Runden Tisch in Ost-Berlin. Nach seiner Wahl in den Bundestag betonte er stets seine Unabhängigkeit als Abgeordneter und unterwarf sich nur ungern politischen Zwängen. Mehrmals erhielt er unzweideutige Angebote der CDU-Fraktion. Nach einer Legislaturperiode schied er 1994 desillusioniert aus dem Parlament aus und versuchte in seinem alten Beruf wieder Fuß zu fassen. Bis 1990 hatte Weiß in der DDR mehr als 50 Dokumentarfilme für Kino und Fernsehen gedreht.

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