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Politik: Die Identifizierung von Toten kann noch Wochen dauern

Bangkok/Berlin Die Identifizierungskommission des Bundeskriminalamts (BKA) bekommt Arbeit, wenn Katastrophenopfer bis zur Unkenntlichkeit entstellt sind – beim ICE-Unglück in Eschede 1998, dem Concorde-Absturz 2000 in Paris, der Flugzeug-Kollision von Überlingen 2002 oder nun nach der verheerenden Flutwelle in Südasien. Rund 30 BKA-Spezialisten und externe Mitarbeiter trafen nach Angaben der deutschen Botschaft am Mittwoch in Thailand ein und begannen damit, die Identität der von den gewaltigen Wassermassen furchtbar zugerichteten und in der Hitze aufgequollenen Leichen zu untersuchen.

Bangkok/Berlin Die Identifizierungskommission des Bundeskriminalamts (BKA) bekommt Arbeit, wenn Katastrophenopfer bis zur Unkenntlichkeit entstellt sind – beim ICE-Unglück in Eschede 1998, dem Concorde-Absturz 2000 in Paris, der Flugzeug-Kollision von Überlingen 2002 oder nun nach der verheerenden Flutwelle in Südasien. Rund 30 BKA-Spezialisten und externe Mitarbeiter trafen nach Angaben der deutschen Botschaft am Mittwoch in Thailand ein und begannen damit, die Identität der von den gewaltigen Wassermassen furchtbar zugerichteten und in der Hitze aufgequollenen Leichen zu untersuchen. Die Mitarbeiter arbeiten freiwillig auf diesem vor allem psychisch schwierigen Aufgabenfeld. Seit 1972 hat die Kommission bei 24 Einsätzen 1316 Unglücksopfer identifiziert.

Die komplizierteste Arbeit erwartet die BKA-Spezialisten vermutlich in den Ferienorten Phuket und Khao Lak. Dort müssen die meisten der bereits in Hallen aufgebahrten oder an die Strände gespülten Toten identifiziert werden. Etwa 600 deutsche Touristen werden nach Angaben des Sprechers der Deutschen Botschaft in Bangkok, Peter Finger, in Thailand noch vermisst. Es sei „eine sehr hohe Zahl an deutschen Opfern“ zu befürchten. Das thailändische Innenministerium hat bis Mittwochmittag den Tod von 49 Deutschen bestätigt.

Wo keine Verwandten oder Bekannte der Opfer helfen können, müssen die BKA-Experten sich an Körpermerkmale halten. Da Fingerabdrücke als Vergleichsmaterial nur selten vorliegen, konzentrieren sich die Experten auf das Gebiss sowie weitere individuelle Merkmale wie Augenfarbe, Form der Ohrläppchen, Narben oder Tätowierungen.

Fachleute schätzen, dass es vermutlich Wochen dauern wird, bis die Identität aller Toten im Katastrophengebiet geklärt ist. Dabei stehen sie zusätzlich unter Zeitdruck, da die Leichen wegen der Seuchengefahr bald beerdigt werden müssen. Viele Opfer werden möglicherweise nie gefunden, weil sie das Meer verschlungen hat. ddp

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