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Politik: Die Liberalen haben Lust auf einen Flirt (Kommentar)

Die politische Sommerpause ist jene Zeit, da aus den Parteien Grundsätzliches verlautbart wird. Weil sonst wenig passiert, wird den zumeist gar nicht so neuen Gedanken Aufmerksamkeit zuteil.

Die politische Sommerpause ist jene Zeit, da aus den Parteien Grundsätzliches verlautbart wird. Weil sonst wenig passiert, wird den zumeist gar nicht so neuen Gedanken Aufmerksamkeit zuteil. Besonders für solch kleine Oppositionsparteien wie die FDP ist das wichtig. So werden sie überhaupt zur Kenntnis genommen. Deswegen empfehlen sich die Liberalen jetzt gerne mal wieder als Vermittler im Rentenstreit zwischen Regierung und Opposition. Die Inhalte, mit denen sie in diese Rentengespräche gehen will, sind gewiss nicht sonderlich neu: Dass die FDP bei der Rentenanpassung gerne den demographischen Faktor wieder einführen möchte, wissen wir. Dass sie stärker auf private Altersvorsorge setzen will, ebenfalls. Interessant wird das alles wieder, weil sich auch die rot-grüne Koalition auf diese Forderungen der Liberalen langsam zubewegt. Die kleine Partei in der ungewohnten Oppositionsrolle mag so die Chance näher rücken sehen, auch ohne Ministerämter wieder ein bisschen in der ersten Reihe der Politik mitzuspielen. Die FDP sei nicht auf Brautschau, bekräftigen ihre Spitzenpolitiker dann zwar immer wieder, nachdem sie vorher gerade die Nähe zwischen ihren und Regierungspositionen erläutert hatten. Das mag stimmen. Und falls die Liberalen heimlich doch nach der Braut SPD schielen sollten, sollten sie die Stabilität der rot-grünen Zweckehe im Bund nicht unterschätzen. Aber die Lust am Flirt mit der Macht wächst wieder bei den Liberalen.

ca

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