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Macht sich Hoffnungen auf Geld aus der Exzellenzinitiative des Bundes: Die Humboldt-Universität in Berlin.

© Wolfgang Kumm/dpa

Die Morgenlage aus der Hauptstadt: 148 Millionen Euro pro Jahr für Eliteunis – wer bekommt das Geld?

Merkel vor der Hauptstadtpresse + Universitäten hoffen auf Geldsegen + Norwegen geht beim Klimaschutz voran + FDP-Politiker zieht Wehrdienstverweigerung zurück

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Wer freut sich über einen Geldsegen? Einige Universitäten. Heute wird für jene, die als besonders zukunftsfähig angesehen werden, das finanzielle Füllhorn geöffnet. 148 Millionen Euro pro Jahr erhalten die „Exzellenzuniversitäten“. 19 Kandidaten sind im Rennen, elf bekommen den Titel. Im aussichtsreichen Berlin, wo sich der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) „hoffnungsfroh gespannt“ zeigt, gibt es sogar Public Viewing.

Berlin gilt neben Dresden, München, Hamburg, Heidelberg und Aachen als Favorit, Kiel und Braunschweig werden Außenseiterchancen eingeräumt. Und Münster, der Heimat von Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Die hatte jüngst dafür gesorgt, dass in ihren Wahlkreis eine Forschungsfabrik Batteriezellenfertigung kommt.

Wohin schauen Klimaschützer? Nach Norwegen. Als neue Kommissionschefin will Ursula von der Leyen die Klimaneutralität der EU bis 2050 zum zentralen Thema machen – dazu muss der Atmosphäre CO2 entzogen werden, denn es wird ja weiter bestimmte Emissionen geben. Wie’s gehen könnte, zeigt ausgerechnet das Nicht-EU-Mitglied Norwegen: Es nutzt leere Gasspeicher in der Nordsee, um dort Millionen Tonnen CO2 zu verpressen. Auch die EU treibt die Abscheidung und Verpressung von CO2 (CCS) mit der Entwicklung von fünf Großprojekten voran, etwa in den Niederlanden.

In Deutschland dürfte so etwas schwer werden. Zwar hat Angela Merkel „Carbon Capture and Storage“ jüngst wieder ins Gespräch gebracht. Aber in der Vergangenheit sind CCS-Projekte in Deutschland meist am Bürger-Widerstand gescheitert.

Wer zieht zurück? Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann. Der 41-Jährige macht seine Wehrdienstverweigerung rückgängig. „Wenn ich heute als Abgeordneter sage, ich halte es für richtig und stimme auch dafür, dass Stabilisierungseinsätze gemacht werden und dass ich Soldaten in Kampfzonen schicke, dann ist das schwer zu sagen: Ja, macht das, aber für mich persönlich schließe ich das aus“, sagt er der „Süddeutschen Zeitung“.

Jetzt wird der Ex-Zivi eine Wehrübung in Hammelburg absolvieren. Erst kürzlich hatte der Grünen-Verteidigungspolitiker Tobias Lindner die Rückabwicklung seiner Verweigerung mitgeteilt, um an einer Wehrübung teilnehmen zu können. Die Truppe scheint wieder stärker im Trend zu liegen.

Wer redet in der Hauptstadt? Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Heute stellt sie sich in ihrer traditionellen Sommer-Pressekonferenz den Hauptstadtjournalisten. Viele Fragen wird es sicher zu ihrem Coup mit Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) als Verteidigungsministerin geben. Aber natürlich werden die 90 Minuten in der Bundespressekonferenz – erstmals mit „Sicherheitsvorschriften analog der Flughäfen“ – nicht frei von Koketterie bleiben.

Aus dem letzten Jahr, kurz nach dem heftigen Krach mit dem damaligen CSU-Chef Horst Seehofer, ist noch der süffisante Satz der Regierungschefin in Erinnerung: „Ich will nicht verhehlen, dass ich mich freue, wenn ich jetzt ein paar Tage Urlaub habe und etwas länger schlafen kann.“ Auch dieses Jahr kann sie Ruhe sicher gebrauchen. Fast zwei Wochen könnte sie frei haben. Ob sie nach einem Besuch der Bayreuther Festspiele mit ihrem Mann Joachim Sauer – wie häufig in den vergangenen Jahren – nach Südtirol fährt? Unbekannt. Da die nächste Kabinettssitzung Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) leiten soll, könnte sie bei der AKK-Premiere im Kabinett fehlen.

Wer feiert? Kati Engel (37, Die Linke, Landtag von Thüringen, Glückwünsche: hier); Bettina Hornhues (47, CDU, Bürgerschaft Bremen, Glückwünsche: hier); Christoph Poß (34, CDU, Deutscher Bundestag, Glückwünsche: hier); Ernst Weidenbusch (56, CSU, Bayerischer Landtag, Glückwünsche: hier); Roland Wöller (49, CDU, Sächsischer Innenminister, Glückwünsche: hier); Hendrik Wüst (44, CDU, Verkehrsminister in NRW, Glückwünsche: hier)

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