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Politik: Die Newroz-Feiern im Zeichen der Versöhnung - Selbst der türkische Premier sendet Grüße

Vor einem Jahr wäre das noch undenkbar gewesen: Fröhlich tanzten tausende Kurden am Dienstag über das Messegelände von Diyarbakir und feierten das Frühlingsfest "Newroz" - mit Genehmigung der Behörden und Grußbotschaften aus Ankara und Imrali.Viel hat sich im kurdisch besiedelten Südosten der Türkei verändert, seit die traditionelle Newroz-Kundgebung in der Regionalhauptstadt Diyarbakir im vergangenen Frühjahr wieder einmal von der Polizei auseinandergeprügelt wurde: Der gefangene PKK-Chef Abdullah Öcalan hat seine Anhänger inzwischen zum Frieden mit der Türkei aufgerufen, und Politiker der Kurdenpartei Hadep sind in die Rathäuser der Region eingezogen.

Vor einem Jahr wäre das noch undenkbar gewesen: Fröhlich tanzten tausende Kurden am Dienstag über das Messegelände von Diyarbakir und feierten das Frühlingsfest "Newroz" - mit Genehmigung der Behörden und Grußbotschaften aus Ankara und Imrali.

Viel hat sich im kurdisch besiedelten Südosten der Türkei verändert, seit die traditionelle Newroz-Kundgebung in der Regionalhauptstadt Diyarbakir im vergangenen Frühjahr wieder einmal von der Polizei auseinandergeprügelt wurde: Der gefangene PKK-Chef Abdullah Öcalan hat seine Anhänger inzwischen zum Frieden mit der Türkei aufgerufen, und Politiker der Kurdenpartei Hadep sind in die Rathäuser der Region eingezogen. Insgesamt hat sich der Wandel aber eher schleichend vollzogen; einen formalen Friedensschluss hat es nie gegeben. Die diesjährigen Feiern zum Frühlingsfest wurden deshalb von beiden Seiten als Gelegenheit begriffen, dem Kriegsende einen sichtbaren Ausdruck zu geben. Bis zum Nachmittag verliefen die Kundgebungen auch friedlich.

Das Newroz-Fest, bei dem die persischen Völker - zu denen die Kurden zählen - den Frühling alljährlich am 21. März mit Freudenfeuern begrüßen, war in der Türkei in den vergangenen Jahren zum Kampftag der kurdischen Nationalisten mutiert. Die PKK widmete den Tag ihrem Ziel eines unabhängigen Kurdistan und nutzte ihn für Demonstrationen gegen den türkischen Staat, die regelmäßig von den Behörden verboten und von der Polizei auseinandergeprügelt wurden. Ganz anders in diesem Jahr: An Dutzenden Orten genehmigten die türkischen Behörden schon im Vorfeld die von der Kurdenpartei Hadep beantragten Newroz-Veranstaltungen. Signalwirkung hatte insbesondere die Vereinbarung von Diyarbakir, wo sich der türkische Provinzgouverneur und der Hadep-Bezirksvorsitzende unter Vermittlung des kurdischen Bürgermeisters darauf verständigten, die Veranstaltung aus der Innenstadt auf das Messegelände zu verlegen, um die Schatten vergangener Straßenschlachten zu verbannen.

Begleitet wurden die Veranstaltungen von Diyarbakir bis Istanbul von den guten Wünschen beider ehemaliger Kriegsparteien. Die PKK-Führung rief zu einem Fest der Brüderlichkeit und des Friedens auf. Auch die türkischen Spitzenpolitiker ließen sich nicht lumpen: "Newroz symbolisiert Frieden und Brüderlichkeit in unserem Land", erklärte Ministerpräsident Bülent Ecevit in einer Grußbotschaft zum Frühlingsfest.

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