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Die Rolle der Armee: Strippenzieher im Hintergrund

„Die Armee wird nicht auf die Menschen schießen“ – das hat Armeechef General Rachid Ammar dem Vernehmen nach auf die Forderung des tunesischen Herrschers Zine el Abidine Ben Ali, mit Gewalt gegen das wütende Volk vorzugehen, erwidert. Als der Diktator wenige Tage vor seiner Flucht seinen widerborstigen General absetzte, verabschiedete dieser sich mit den Worten: „Ben Ali, es ist aus.

„Die Armee wird nicht auf die Menschen schießen“ – das hat Armeechef General Rachid Ammar dem Vernehmen nach auf die Forderung des tunesischen Herrschers Zine el Abidine Ben Ali, mit Gewalt gegen das wütende Volk vorzugehen, erwidert. Als der Diktator wenige Tage vor seiner Flucht seinen widerborstigen General absetzte, verabschiedete dieser sich mit den Worten: „Ben Ali, es ist aus.“ Wie französische und tunesische Militärquellen übereinstimmend berichten, ist Ben Ali nicht nur wegen der Massenproteste auf der Straße überstürzt geflüchtet. Sondern auch, weil er die Armee gegen sich hatte. „Sie spielte eine wichtige Rolle“, bestätigt der tunesische Oppositionspolitiker Nejib Chebbi, die Streitkräfte stünden „klar auf der Seite des Übergangs“ zu einer Reformregierung. General Rachid Ammar ist inzwischen wieder im Amt. Und er gilt derzeit als der wirklich starke Mann Tunesiens, der aus dem Hintergrund diskret, aber entschlossen viele Fäden zieht. Seine Armee ist es vor allem, die auf den Straßen von Tunis und in der Provinz versucht, für ein Minimum an Sicherheit zu sorgen. Die Streitkräfte gehen gegen Ben Alis Geheimpolizei, die Präsidentengarde und Plünderer vor, verhafteten mehrere Verantwortliche des Unterdrückungsapparates. Das Militär sei nicht in Korruption und Machenschaften des Regimes Ben Ali verwickelt, habe sich in der Vergangenheit vor allem der Grenzsicherung gewidmet.

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