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Politik: „Die Route war genau abgestimmt“

Gernot Erler, Staatsminister im Auswärtigen Amt, macht Cryotec den Vorwurf, dass Sie ihre zwei Techniker ohne Schutz haben dort arbeiten lassen. Weil wir aus unserer Sicht alles für ihre Sicherheit getan haben verwahre ich mich entschieden gegen derartige Äußerungen.

Gernot Erler, Staatsminister im Auswärtigen Amt, macht Cryotec den Vorwurf, dass Sie ihre zwei Techniker ohne Schutz haben dort arbeiten lassen.

Weil wir aus unserer Sicht alles für ihre Sicherheit getan haben verwahre ich mich entschieden gegen derartige Äußerungen. Sie erfolgten ohne Rückfragen, sind absolut unsachlich und zeugen von wenig Sachverstand. Wenn das hier alles vorbei ist werde ich als Geschäftsführer in voller Härte gegen derartige Verleumdungen vorgehen und gegebenenfalls Personen und Sender zur Verantwortung ziehen.

Was haben Sie konkret für die Sicherheit Ihrer Leute unternommen?

Den Transport der voll automatisierten Anlage übernahm eine Spedition. Eine Schulung des irakischen Personals erfolgte bereits im November 2005 hier in Sachsen. Auch das trug zu einer kurzen Aufenthaltsdauer bei. Die Reiseroute der Kollegen wurde minutiös mit einem Insider abgestimmt, wo sie entlang fahren, wo sie übernachten.

Wie waren die beiden auf den Auslandseinsatz, speziell im Irak, vorbereitet?

Wir haben seit längerem sehr gute Geschäftsbeziehungen nach Sudan, Saudi- Arabien, Syrien, Ägypten. Bis zum Irak- Krieg 2003 waren wir auf Messen in Bagdad präsent. René Bräunlich gilt als sehr erfahrener Mann. Sein Kollege Thomas Nitzschke arbeitet erst seit 2005 in unserer Firma. Zuvor absolvierte er hier ein Praktikum und war auch schon in dieser Zeit für uns im Ausland unterwegs.

Auch im Irak?

Nur einmal kurz hinter der Grenze. Das geschah vor Weihnachten 2005. Beim Transport der Anlage war es auch wegen der Parlamentswahlen im Irak zu Verzögerungen gekommen.

Wie kommen Sie zu solchen Aufträgen?

Die Anbahnungen laufen in der Regel über öffentliche Ausschreibungen. So haben wir in der Vergangenheit mit den irakischen Öl- und Gesundheitsministerien zusammengearbeitet. Außer den Anlagen für Raffinerien haben wir auch eine Sauerstoffanlage für ein Krankenhaus in Babylon geliefert. Auf uns wartet ein Großauftrag, an dem auch mehrere Zulieferer aus Sachsen beteiligt sind.

Das Interview führte Heike Baldauf.

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