zum Hauptinhalt

Politik: Die Sozialdemokraten steigen aus Parteienallianz aus - ein Rückschlag für die jugoslawische Opposition

Die jugoslawische Opposition hat am Freitag erneut einen herben Rückschlag erlitten. Die serbische sozialdemokratische Partei gab in Belgrad ihren Ausstieg aus der oppositionellen Allianz für den Wandel (SZP) bekannt.

Die jugoslawische Opposition hat am Freitag erneut einen herben Rückschlag erlitten. Die serbische sozialdemokratische Partei gab in Belgrad ihren Ausstieg aus der oppositionellen Allianz für den Wandel (SZP) bekannt. Nach der Entwicklung der Allianz zu einem Wahlbündnis gebe es keinen Grund mehr, in der SZP zu bleiben, sagte Parteichef Vuk Obradovic dem unabhängigen Radiosender B2-92. Die Sozialdemokraten waren einer der wichtigsten Partner der Allianz. Zwischen den rivalisierenden Parteien der beiden wichtigsten serbischen Oppositionsführer Zoran Djindjic und Vuk Draskovic war bereits am Donnerstag erneut ein heftiger Disput ausgebrochen.

In jüngster Zeit hatte es häufig Unstimmigkeiten zwischen den Sozialdemokraten und anderen Mitgliedern des Oppositionsbündnisses gegeben. Beispielsweise nahm die sozialdemokratische Partei an dem Treffen der EU-Außenminister am 11. Oktober in Luxemburg teil, während andere Parteien der Allianz die Konferenz boykottierten. Die Mehrheit der Allianz plant, als Wahlbündnis bei möglichen vorgezogenen Parlamentswahlen anzutreten. Die Stadtparlamente von mehr als 30 der größten Städte Serbiens haben am Freitag vorgezogene Wahlen in der Republik und auf Bundesebene bis Jahresende verlangt.

Der neue Nato-Generalsekretär Robertson besuchte am Freitag das Kosovo, um mit Serben und Albanern über die schwierige Aussöhnung zu sprechen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen auch die Schwierigkeiten der jugoslawischen Provinz angesichts des einbrechenden Winters. Der Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks, Kessler, erklärte, er hoffe, die UN könnten genug Plastikplanen verteilen, "damit es in jedem Haus ein trockenes Zimmer gibt". Die meisten der 120 000 während der Nato-Luftangriffe zerstörten Häuser hätten in der kurzen Zeit nicht repariert werden können. "Dieser Winter wird einer Herausforderung", sagte Kessler.

Die Nato teilte unterdessen mit, sie arbeite an der Wiedereröffnung des Flughafens in Pristina, der am Mittwoch auf Anweisung der jugoslawischen Behörden geschlossen wurde. Ein Nato-Sprecher erklärte, der Flughafen werde bald wieder öffnen, da die europäische Luftfahrtbehörde die Nato-Autorität über dem Kosovo anerkennen würde.

Unterdessen forderte der Zentralrat deutscher Sinti und Roma einen stärkeren internationalen Schutz von Roma vor Anschlägen albanischer Nationalisten im Kosovo.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false