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Dink-Mord: Polizei soll Attentats-Hinweise ignoriert haben

Mehreren türkischen Zeitungen zufolge sollen die Behörden bereits elf Monate vor der Ermordung des umstrittenen Journalisten Hrant Dink auf den Attentäter aufmerksam geworden sein. Der Mann habe zudem bereits einen Bombenanschlag auf eine McDonald's-Filiale verübt.

Istanbul - Nach der Ermordung des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink in Istanbul geraten die Sicherheitsbehörden des Landes zunehmend in die Kritik. Bereits elf Monate vor dem Attentat habe die Polizei von einem Informanten Hinweise auf den geplanten Mord erhalten, berichteten türkische Zeitungen.

Dennoch hätten die Behörden es versäumt, den genannten Verdächtigen zu observieren. Der Mann, der in seiner Heimatstadt Trabzon wegen eines Bombenanschlags auf eine McDonald's-Filiale verurteilt worden war, war nach dem Journalistenmord als einer der Anstifter festgenommen worden. Der ebenfalls gefasste mutmaßliche Attentäter stammt ebenfalls aus Trabzon.

Der wegen seiner Äußerungen zum Massenmord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg von türkischen Nationalisten angefeindete Journalist Hrant Dink war am 19. Januar in Istanbul auf offener Straße erschossen worden. Eine Woche später hatte das Innenministerium den Polizeichef von Trabzon und den dortigen Provinzgouverneur von ihren Ämtern abberufen. (tso/dpa)

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