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Politik: Diplomat Klartext

Für einen Diplomaten ist er ungewöhnlich direkt und gradlinig. Wenn sich Shimon Stein, seit knapp zwei Jahren israelischer Botschafter in Deutschland, zu Wort meldet, hält er mit Kritik nicht hinter dem Berg.

Für einen Diplomaten ist er ungewöhnlich direkt und gradlinig. Wenn sich Shimon Stein, seit knapp zwei Jahren israelischer Botschafter in Deutschland, zu Wort meldet, hält er mit Kritik nicht hinter dem Berg. Viele Vorbehalte gegen Israels Politik in den besetzten Gebieten kann er nicht nachvollziehen. Deutschen Medien wirft er vor, häufig einseitig für die palästinensische Seite Stellung zu beziehen. Vor seinem Amtsantritt bekannte der ausgebildete Historiker öffentlich, er komme mit gemischten Gefühlen nach Deutschland. Seine Eltern sind Überlebende des Holocaust und wanderten nach dem Zweiten Weltkrieg nach Palästina aus. Stein wurde 1948 in Israel geboren, wo seine Frau Carmella und seine beiden Kinder leben. Steins Tochter dient seit vier Wochen in der israelischen Armee, sein Sohn studiert Mathematik in Haifa. Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus – das sind in den Augen Steins die wichtigsten Herausforderungen für die deutsche Demokratie. Körperlich fit hält sich der Diplomat, der fließend deutsch spricht, durch Joggen und Gewichtheben. M.G.

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