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Absperrband der Polizei hängt an einem Zaun vor einer Asylbewerberunterkunft in Chemnitz (Sachsen).

© Harry Haertel/dpa

Update

Dippoldiswalde in Sachsen: Brandanschlag auf Asylbewerberheim

In einer Asylbewerberunterkunft in Sachsen-Anhalt sind bei einem Brand sechs Menschen verletzt worden. Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus. Auch in einer Unterkunft in Chemnitz war es am Wochenende zu einem Feuer gekommen.

Bei einem Brand in einem Asylbewerberheim in Schmiedeberg, einem Ortsteil von Dippoldiswalde, sind vier Menschen verletzt worden. Wie die Polizei am Montag in Dresden mitteilte, gehen die Ermittler von Brandstiftung aus. Die Hintergründe oder ein mögliches Motiv waren einem Polizeisprecher zufolge zunächst unklar. Die rund 60 Bewohner des Flüchtlingsheimes wurden in einer anderen Unterkunft untergebracht.

Nach Polizeiangaben brach das Feuer am späten Sonntagabend zunächst im Zimmer eines Nebengebäudes aus. Kurz darauf brannte es in einem weiteren Raum im Hauptgebäude. Vier Bewohner im Alter von 23 bis 34 Jahren wurden verletzt. Drei von ihnen kamen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vorübergehend in ein Krankenhaus. Der vierte Mann wurde verletzt, weil er offenbar aus Angst aus einem Fenster gesprungen war.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zur Brandursache dauerten an. Die Ermittler setzten am Montag auch eine Polizeidrohne sowie einen Brandmittelspürhund ein. Das Asylbewerberheim ist derzeit wegen des Brandes nicht bewohnbar. Zur Höhe des Sachschadens konnte die Polizei noch keine Angaben machen.

Feuer auch in einem Heim in Chemnitz

Ein weiterer Brand ereignete sich bereits am Samstag in einer Unterkunft in Chemnitz: Eine Familie aus dem Kosovo und zwei Asylbewerber aus Tunesien sind bei einem Brand verletzt worden. Die vier Erwachsenen sowie ein zwei Jahre altes Mädchen und ein neunjähriger Junge wurden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht, teilte die Polizei mit.

Die Brandursache ist unklar, hier schließen die Behörden allerdings bisher einen Anschlag aus. Das Feuer brach in einer Wohnung im ersten Stock aus, wo aus noch unbekannten Gründen Matratzen entflammten. Etwa 30 Bewohner retteten sich ins Freie oder wurden von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht.

Acht Wohnungen sind nicht mehr nutzbar, für 38 Menschen müssen andere Unterkünfte gefunden werden. Zur Höhe des Sachschadens wurden bisher keine Angaben gemacht. Die Flammen waren nach Polizeiangaben aber nach wenigen Minuten gelöscht.

Bereits im Januar hatte es in dem Wohnhotel gebrannt, das derzeit als Asylbewerberheim genutzt wird - in der vierten Etage. Als Ursache wurden damals ein technischer Defekt oder Fahrlässigkeit vermutet. Verletzte gab es nicht. Zuletzt hatte es in der sächsischen Stadt Tröglitz einen gezielten Brandanschlag gegeben. (AFP, dpa)

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