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Diskussion um Reisebegleitung: Schwulen-Verband besorgt über Westerwelle-Debatte

Die Debatte darüber, wer Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) auf seine Reisen begleiten darf, wird vom Verband der Lesben und Schwulen in Deutschland mit wachsender Sorge verfolgt. Auch Ex-Manager Rudi Assauer gerät für seine Sprüche in die Kritik.

Verbandssprecherin Renate Rampf warnte am Freitag in einem Gespräch mit Tagesspiegel.de davor, dass die ohnehin „latent schwulenfeindliche Stimmung in Homophobie umschlagen“ könne. Sie nannte in diesem Zusammenhang auch die „offen schwulenfeindlichen Äußerungen“ des früheren Schalke-Managers Rudi Assauer („Wer sich als schwuler Fußballer outet, wird plattgemacht“) sowie die Missbrauchsdiskussion über angeblich schwule katholische Priester.

Zur Westerwelle-Debatte sagte Rampf: „Als schwuler Außenminister steht Guido Westerwelle unter verschärfter Beobachtung. Er hat nicht die Chance, etwa wie seine heterosexuellen Vorgänger wahrgenommen zu werden. Das erhöht die Kritikbereitschaft. Dabei hat auch Westerwelle ein Recht darauf, neutral betrachtet zu werden. Wie oft hat man sich bei anderen Ministern derart intensiv mit der Frage der Reisebegleitung befasst? Ich kann mich an keinen Fall erinnern.“

Zuvor hatte bereits die Europaparlamentarierin Silvana Koch-Mehrin (FDP) die Vorwürfe gegen ihren Parteikollegen als schwulenfeindlich zurückgewiesen. „Anstatt zu begrüßen, dass Bundesaußenminister Guido Westerwelle seinen Lebensgefährten mitnimmt und so ein grandioses Zeichen für ein aufgeklärtes Europa setzt“, sagte sie, würden „niederste Vorurteile gegen Schwule“ bedient. „Kein Hahn würde danach krähen, wenn Westerwelle verheiratet wäre und seine Frau mitgenommen hätte.“ Auch für den Grünen-Politiker Volker Beck schwingen in der Kritik an Westerwelles Begleitern „schwulenfeindliche Untertöne“ mit.

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