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In NRW hatte er es geschafft. Die Staatsanwaltschaft München ist einem Soforthilfe-Betrüger auf die Schliche gekommen.

© Martin Gerten/dpa

Dreister Betrüger in Coronavirus-Krise: Mann will Soforthilfe im Millionenbereich ergaunern – und wird festgenommen

Er hatte sich bereits rund 67.000 Euro an Soforthilfen auszahlen lassen. Als der Mann dreister wird, kommt ihm die Staatsanwaltschaft München auf die Spur.

Ermittler haben einen Mann ausfindig gemacht, der sich Coronavirus-Soforthilfe im Millionenbereich ergaunern wollte. Der 30-Jährige sei in Niedersachsen festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft München I am Freitag mit.

Während seine Versuche in Bayern nicht erfolgreich waren, hatte er es zuvor in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Berlin geschafft, sich Soforthilfen in Höhe von insgesamt 67.000 Euro überweisen zu lassen. Das ergaben die Auswertung seines Kontos.

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Der Mann habe in nur fünf Tagen zwischen dem 31. März und dem 5. April Soforthilfe in 23 Fällen beantragt – bei der Landeshauptstadt München sowie bei den Regierungen von Schwaben und Oberbayern. Insgesamt habe sich die Antragssumme auf mehr als eine Million Euro belaufen. Er habe jeweils unwahre Angaben gemacht, um sich die Soforthilfe unberechtigterweise auszahlen zu lassen.

„Der Beschuldigte verwendete für die Antragstellung jeweils entweder Alias-Identitäten oder täuschte unter dem Namen realer Unternehmen aus Bayern die Voraussetzungen einer Corona-Soforthilfeberechtigung vor“, heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Die Sachbearbeiter in München hätten Verdacht geschöpft und den Fall an die Staatsanwaltschaft übergeben.

Der Mann wurde nach seiner Festnahme in Untersuchungshaft genommen. Es werde weiter ermittelt, ob der Beschuldigte möglicherweise noch in weiteren Bundesländern versucht hat, unrechtmäßig an Soforthilfe zu gelangen.

Weiterer Soforthilfe-Betrugsfall in Nordrhein-Westfalen

In einem anderen Fall haben Ermittler mehrere Wohnungen und Geschäftsräume am Niederrhein durchsucht. Es gebe sieben Beschuldigte im Alter von 22 bis 81 Jahren, teilten Staatsanwaltschaft Kleve und Polizei am Freitag mit.

Die Aktion begann bereits am Mittwoch. Bei den durchsuchten Objekten handele es sich um sieben Wohnungen und drei mutmaßliche Geschäftsräume in Kleve, Kevelaer, Goch, Rees und Viersen, hieß es. Ermittelt werde wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges. Die Durchsuchungen dauerten am Freitag noch an. Bisher sei Geld und in einem Fall auch Gold im Wert von etwa 25 000 Euro sichergestellt worden.

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, bei den Behörden falsche Angaben bei Anträgen gemacht zu haben. „Hierdurch sollen sie sogenannte Corona-Soforthilfen in Höhe von 9000 bzw. 15.000 Euro erschlichen haben“, so die Ermittler. Banken hätten den Verdacht gemeldet. (Tsp, dpa)

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