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Politik: Drittes Selbstmordattentat in Kabul innerhalb einer Woche

Kabul/Berlin - Innerhalb einer Woche hat in Afghanistans Hauptstadt zum dritten Mal ein Selbstmordattentäter einen Anschlag verübt. Dabei ist nach Medienberichten ein Soldat der Koalitionstruppen getötet worden, außerdem starben mindestens fünf Afghanen.

Kabul/Berlin - Innerhalb einer Woche hat in Afghanistans Hauptstadt zum dritten Mal ein Selbstmordattentäter einen Anschlag verübt. Dabei ist nach Medienberichten ein Soldat der Koalitionstruppen getötet worden, außerdem starben mindestens fünf Afghanen. Der Attentäter war am Samstag auf der stark befahrenen Straße zum internationalen Flughafen von Kabul mit seinem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug in einen US-Militärkonvoi gerast. Nach Angaben der Deutschen Presseagentur beanspruchten die Taliban die Täterschaft für sich. Am vergangenen Samstag hatte ein Selbstmordattentäter in Kabul 27 Menschen getötet. Vier Tage später starben mindestens elf Menschen bei einem Selbstmordattentat.

Erst am Freitag waren im nordafghanischen Kundus drei Bundeswehrsoldaten bei einem Selbstmordanschlag leicht verletzt worden. Die Verletzten werden inzwischen im Einsatzlazarett in Masar-i- Sharif behandelt. Wegen des Attentats werde ermittelt, sagte eine Sprecherin des Isaf-Regionalkommandos Nord, die Arbeit der Truppe werde aber unverändert fortgesetzt. Im Blick auf die Entscheidung des Bundestags über die Verlängerung der Bundeswehrmandate in Afghanistan sagte sie: „Natürlich wird das hier sehr wahrgenommen. Hier vor Ort sehen wir aber vor allem jeden Tag, dass das, was wir tun, sehr sinnvoll ist.“

Am kommenden Freitag will der Bundestag die getrennten Mandate für die deutsche Beteiligung an der internationalen Schutztruppe Isaf und den Einsatz von Tornado-Aufklärungsflugzeugen zusammenlegen und verlängern. Die Zustimmung von Union, SPD und FDP wird erwartet, die Linke will dagegenstimmen, die Grünen werden sich voraussichtlich mehrheitlich enthalten oder dagegenstimmen. Der grüne Afghanistan-Experte Winfried Nachtwei, der sich enthalten will, erneuerte seine Forderung nach einem Strategiewechsel in Afghanistan. Nachtwei sieht die internationale Gemeinschaft unter hohem Zeitdruck und fordert „mehr Ungeduld mit der eigenen Anstrengung“. Unter anderem solle Deutschland seine Mittel für den zivilen Wiederaufbau von etwa 125 Millionen Euro mindestens verdoppeln. cir

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