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Politik: Drogenboss ausgeliefert: Kolumbianischer "Heroinkönig" soll in den USA vor Gericht

Der kolumbianische Drogenboss Orlando Garci Cleves ist am Donnerstag von seinem Heimatland an die USA ausgeliefert worden. Wegen der Einfuhr von 116 Kilogramm Kokain in die Vereinigten Staaten ihm vor einem US-Gericht der Prozess gemacht werden, wie die kolumbianische Polizei in der Hauptstadt Bogot mitteilte.

Der kolumbianische Drogenboss Orlando Garci Cleves ist am Donnerstag von seinem Heimatland an die USA ausgeliefert worden. Wegen der Einfuhr von 116 Kilogramm Kokain in die Vereinigten Staaten ihm vor einem US-Gericht der Prozess gemacht werden, wie die kolumbianische Polizei in der Hauptstadt Bogot mitteilte. Damit wurde zum zweiten Mal seit 1997 ein kolumbianischer Rauschgiftbaron an die US-Justiz überstellt. Im November vergangenen Jahres war der "Heroin-König" Jaime Orlando Lara ausgeliefert worden.

Auslieferungen von Rauschgiftbossen waren in Kolumbien seit 1991 durch eine Verfassungsbestimmung untersagt, die 1997 aufgehoben wurde. Der Oberste Gerichtshof in Bogot hatte die Auslieferung von Garci Cleves am 20. Juni für rechtens erklärt, und Staatspräsident Pastrana hatte der Maßnahme zugestimmt.

Die kolumbianischen Behörden beschuldigen Garci Cleves, nach der zwischen 1993 und 1995 erfolgten Zerschlagung der Kokain-Kartelle von Medellin und Cali ein neues Kartell namens "Los Niches" aufgebaut zu haben. Die 116 Kilogramm Kokain soll der Drogenboss 1998 vom kolumbianischen Hafen Buenaventura aus in den US-Bundesstaat New Jersey geschmuggelt haben. Die kolumbianische Regierung hatte 1991 alle Auslieferungen ausgesetzt, nachdem das von Pablo Escobar geführte Rauschgiftkartell von Medellin das Land aus Protest mit einer Welle der Gewalt überzogen hatte. Escobar war im Dezember 1993 von der Polizei erschossen worden. Kolumbien ist der weltweit größte Kokain-Exporteur.

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