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Tsai Ing-wen kritisiert China – und bittet Taiwans Verbündete um Hilfe

© AFP

Drohung gewaltsamer Annexion: Taiwan wirft China gezielte Kampagne gegen Demokratie vor

Die Rhetorik Chinas in Richtung Taiwan ist zuletzt immer aggressiver geworden. Präsidentin Tsai Ing-wen bittet die Verbündeten Taiwans nun um Unterstützung.

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen hat China beschuldigt, die Demokratie auf der Insel zu untergraben. Peking führe eine "gezielte Kampagne" gegen Taiwan, sagte die Präsidentin am Samstag vor Vertretern ausländischer Medien in Taipeh. Das zeige sich auch in Chinas Absicht, Verhandlungen mit taiwanischen Oppositionsparteien statt mit der Regierung aufzunehmen.

Es gehe Peking darum, "unseren demokratischen Prozess umzukehren und unsere Gesellschaft zu spalten", sagte die Präsidentin. Sie forderte die Verbündeten auf, Taiwans Souveränität gegenüber Pekings zunehmend aggressiver Rhetorik zu verteidigen.

"Wenn die internationale Gemeinschaft unter den heutigen Umständen nicht für Taiwan spricht und es unterstützt, dann muss ich fragen, wer ist der nächste?", sagte Tsai. Die USA haben zwar Taiwan nicht diplomatisch anerkannt, doch ist Washington der engste politische und militärische Verbündete der Insel.

Der chinesische Präsident Xi Jinping hatte am Mittwoch bekräftigt, dass China die Wiedervereinigung mit Taiwan anstrebe, und dabei den Einsatz militärischer Gewalt nicht ausgeschlossen. Die "unvermeidliche" Wiedervereinigung werde gemäß der Formel "Ein Land, zwei Systeme" erfolgen. Unter diesem Motto war die ehemalige britische Kronkolonie Hongkong 1997 an China zurückgegeben worden.

China betrachtet die dem Festland vorgelagerte Insel Taiwan als abtrünnige Provinz und strebt eine Wiedervereinigung zu seinen Bedingungen an. Taiwan spaltete sich nach dem Ende des Bürgerkriegs und dem Sieg der von Mao Tse-tung geführten Kommunistischen Partei über die Kuomintang-Nationalisten im Jahr 1949 von China ab. (AFP)

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