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Polen wählt in der Corona-Pandemie den Präsidenten.

© Reuters/Kacper Pempel

Duda gegen Trzaskowski: Präsidentenwahl in Polen hat begonnen

Gut 30 Millionen Wahlberechtige können in Polen über ihren Präsidenten entscheiden. Gerechnet wird mit einer Stichwahl in zwei Wochen.

In Polen hat am Sonntag die Präsidentenwahl begonnen. Um das höchste Staatsamt bewerben sich elf Kandidaten. Amtsinhaber Andrzej Duda gilt in Umfragen als Favorit. An zweiter Stelle liegt der Warschauer Oberbürgermeister Rafal Trzaskowski. Eine Stichwahl der beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen in zwei Wochen gilt als wahrscheinlich.

Die Abstimmung sollte ursprünglich bereits am 10. Mai stattfinden. Wegen der Corona-Pandemie war aber über den Wahltermin ein politischer Streit entbrannt. Schließlich wurde die Wahl kurzfristig verschoben. In den Wahllokalen gelten besondere Schutzvorschriften gegen eine Ausbreitung des Coronavirus. Die gut 30 Millionen Wahlberechtigten können bis 21 Uhr ihre Stimme abgeben.

Die Wahl sollte ursprünglich bereits am 10. Mai stattfinden. Da die Schutzmaßnahmen gegen eine Ausbreitung des Coronavirus aber das gesamte öffentliche Leben in Polen lahmgelegt hatten, war über den Wahltermin ein heftiger politischer Streit entbrannt. Schließlich wurde die Abstimmung kurzfristig verschoben.

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Der seit fünf Jahren amtierende Duda präsentierte sich im Wahlkampf als Garant für den Erhalt der von der PiS-Regierung eingeführten Sozialleistungen. Der 48-Jährige betonte das traditionelle Bild der Familie, die Ehe für alle lehnt er ab. Mit homophoben Äußerungen hatte Duda kürzlich auch im Ausland für Empörung gesorgt. Er sagte über Schwule, Lesben, Bisexuelle und Trans-Menschen: „Man versucht uns einzureden, dass das Menschen sind. Aber es ist einfach nur eine Ideologie.“

Sein politischer Rivale Rafal Trzaskowski hat als Oberbürgermeister der Hauptstadt die sogenannte „LGBT+“-Charta unterschrieben, die sexuelle Minderheiten unterstützen soll. Im Wahlkampf hat er aber vermieden, dieses Thema in den Vordergrund zu stellen, um konservative Wähler nicht abzuschrecken. Im Falle eines Wahlsiegs will Trzaskowski die umstrittene Justizreform der PiS rückgängig machen, die Polen in einen Dauerclinch mit der EU gebracht hat. (dpa)

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