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Politik: Durch den Apfel

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Für versteckte Botschaften gibt es den schönen Ausdruck: Durch die Blume reden. Wer etwas durch die Blume sagt, will uns auf diplomatischem Wege eine Botschaft überbringen, die er nicht direkt aussprechen möchte.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Für versteckte Botschaften gibt es den schönen Ausdruck: Durch die Blume reden.

Wer etwas durch die Blume sagt, will uns auf diplomatischem Wege eine Botschaft überbringen, die er nicht direkt aussprechen möchte. Nun fragen wir uns, ob es nicht auch in der Botanik etwas mehr Gleichberechtigung geben sollte. Wieso sollen Obst und Gemüse in solchen Redewendungen außen vor bleiben? Wäre es nicht schön, wenn man durch die Gurke reden könnte? Oder durch den Apfel? Deutschlands Sozialdemokraten haben beschlossen, dass auch Äpfel Botschaften überbringen können. Uns Wählern sollen die speziell gezüchteten Wahlkampf-Äpfel der SPD daran erinnern, welche Partei mehr Biss hat. Versehen mit einer Schablone mit dem SPD-Schriftzug reifen rote Äpfel heran, die in leuchtendem Gelb das Logo der Partei tragen werden, wie hier am Vortag berichtet.

Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund entdeckt nun den Apfel als Werbeträger. „Ein knackiger Beitrag zur Gesundheitspolitik“, steht auf dem weißen Etikett. Die rote Frucht soll uns zum Wählen animieren. Denn: „Es steht viel auf dem Spiel“, teilt uns der DGB-Apfel weiter mit. In der zu diesem Apfel gehörenden Pressekonferenz an diesem Mittwoch sagt uns DGB-Chef Michael Sommer aber leider nicht, wen wir denn bei den Bundestagswahlen am 22. September wählen sollen. Er will sich partout nicht festlegen. „Wir werben nicht für eine Partei, wir werben auch nicht für eine Person oder für eine Koalition“, macht der Gewerkschaftsboss deutlich. Ratlos fragen wir uns: Soll der Apfel nicht doch ein versteckter Hinweis sein? Auch wenn er nicht das herangereifte SPD-Logo trägt? Cordula eubel

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