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Politik: Dutzende Verletzte auf Irian Jaya - Militär will Kriegsrecht für Aceh

Während einer Demonstration für die Unabhängigkeit Irian Jayas von Indonesien sind am Donnerstag Dutzende Personen verletzt worden. Wie Menschenrechtler berichteten, schossen indonesische Soldaten auf die ungefähr 2000 Menschen, die sich in Timika versammelt hatten.

Während einer Demonstration für die Unabhängigkeit Irian Jayas von Indonesien sind am Donnerstag Dutzende Personen verletzt worden. Wie Menschenrechtler berichteten, schossen indonesische Soldaten auf die ungefähr 2000 Menschen, die sich in Timika versammelt hatten.

Ein Polizeigeneral in der Hauptstadt Jayapura erklärte hingegen, die Beamten hätten nicht in die Menge geschossen, sondern Warnschüsse abgegeben. John Rumbiak vom indonesischen Institut für Menschenrechtsstudien sagte, die Polizisten hätten versucht, eine Unabhängigkeitsfahne auf einem Kirchengelände einzuholen. Dabei sei es zu Unruhen gekommen. 28 Personen seien verletzt worden, mindestens zehn seien festgenommen worden. Der Polizeichef von Timika sagte, 14 Demonstranten seien verletzt worden, als es zu einer Panik gekommen sei. Auch in der indonesischen Hauptstadt Jakarta demonstrierten erneut Tausende Menschen für die Unabhängigkeit Acehs.

Seit dem Referendum für Osttimor haben die Bestrebungen nach Unabhängigkeit auf Irian Jaya und auch in der Provinz Aceh zugenommen. Die Separatisten auf Irian Jaya kritisieren, dass Einwanderer von anderen Inseln den Ureinwohnern die Arbeitsplätze wegnähmen und diese bildungspolitisch benachteiligten. Die Streitkräfte erklärten unterdessen, sie würden gegen jeden Gewalt anwenden, der in Aceh die Fahne der Unabhängigkeit zu hissen wage. Ein Sprecher wiederholte das Ansinnen des Militärs, das Kriegsrecht in der abtrünnigen Provinz zu erklären.

Der Koordinator der Unabhängigkeitsgruppen von Aceh hat eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit angekündigt, falls die Zentralregierung die angekündigte Abstimmung nicht ansetzt. Muhammad Nazar erklärte am Donnerstag, wenn es bei der von Präsident Wahid angekündigten Volksabstimmung nur um Autonomie gehe, werde seine Gruppe eine Abstimmung über die Unabhängigkeit organisieren. Wahid hat das Referendum für das nächste Jahr angekündigt.

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