Ehrung der Nazi-Jägerin: Linke will Bundesverdienstkreuz für Beate Klarsfeld erneut beantragen
Linken-Fraktionschef Gregor Gysi will einen erneuten Vorstoß unternehmen, damit die Nazi-Jägerin Beate Klarsfeld, Kandidatin seiner Partei bei der Bundespräsidentenwahl, das Bundesverdienstkreuz bekommt.
Ein entsprechender Antrag soll noch diese Woche an Außenminister Guido Westerwelle gesandt werden, sagte Gysis Sprecher Hendrik Thalheim am Dienstag dem Tagesspiegel. Westerwelle ist zuständig, weil die 73-Jährige in Paris lebt. Thalheim sagte, im Zusammenhang mit der Bewerbung Klarsfelds seien deren „Verdienste um Deutschland“ noch einmal deutlich geworden. Es gebe „keinen Grund mehr, mit der Verleihung des Ordens zu warten“.
Der am Sonntag gewählte Präsident Joachim Gauck hatte am Sonntag zu der Frage, ob er seiner Gegenkandidatin Beate Klarsfeld das bisher verweigerte Bundesverdienstkreuz verleihen werde, im ARD-Fernsehen erklärt, er wolle zunächst prüfen, warum das noch nicht geschehen sei. „Ich bin da nicht ideologisch festgelegt.“ Die Linke hatte bisher zweimal das Bundesverdienstkreuz für Klarsfeld beantragt, zuletzt 2009.
Klarsfeld hatte am Sonntag in der Bundesversammlung 126 Stimmen bekommen, drei mehr, als Wahlleute der Linken anwesend waren. Nach der Präsidentenwahl hatte Parteichef Klaus Ernst appelliert, Klarsfeld endlich das Bundesverdienstkreuz zu verleihen. „Diesem Land würde es gut zu Gesicht stehen, eine Antifaschistin für ihren Mut und ihre Verdienste zu ehren“, sagte er der „Welt“.
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